c't 15/2024
S. 62
Titel
Digitaler Nachlass
Bild: KI Midjourney | Collage c’t

Schweres Erbe

Was es beim digitalen Nachlass zu bedenken gibt

Nicht mal jeder fünfte Internetnutzer regelt seinen digitalen Nachlass. Im besten Fall gelingt es den Erben mit viel Geduld, alle nötigen Informationen zusammentragen. Im schlimmsten Fall gehen wertvolle Erinnerungen verloren oder es entstehen hohe Kosten.

Von Dorothee Wiegand

Viele Menschen meinen, dass Onlinekonten einer Person nach deren Tod automatisch gelöscht werden. Das ist aber nicht der Fall. Abonnements und Verträge laufen weiter und kosten Geld. Von Algorithmen gesteuert flattern weiterhin Kontaktanfragen, Geburtstagsgrüße und Sonderangebote in das verwaiste Mailpostfach. Hinterbliebene müssen im Erbfall Fristen beachten und vor allem erst mal wissen, wo sie überhaupt suchen sollen.

Das niederländische Unternehmen Nord Security, das unter anderem den Passwortmanager NordPass entwickelt, fragt regelmäßig nach der Verwendung von Passwörtern. Eine Umfrage im März 2024 ergab, dass die Befragten im Schnitt 168 Passwörter für private Zwecke nutzten. Einen solchen Wust an Konten und Login-Daten zu ordnen, bedeutet enormen Aufwand. Auch wenn der Verstorbene nicht bei Facebook, Instagram und X aktiv war, kommt einiges zusammen. Fast jeder kommuniziert per Messenger und E-Mail, Online-Banking ist inzwischen weit verbreitet.

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