MIT Technology Review 8/2020
S. 64
Fokus
Irrtümer
Illustration: Shutterstock

Die größten Irrtümer der Technikgeschichte

Fehler fördern den Fortschritt – doch nur, wenn man aus ihnen auch etwas lernt. Welche Erkenntnisse liefern die Flops der Vergangenheit?

Von Gregor Honsel

Die Auswahl fiel uns nicht leicht. Die Technikgeschichte steckt schließlich voller schlechten Ideen, bei denen man heute kaum noch begreifen kann, dass man sie je für gute gehalten hat. Doch hinterher schlauer zu sein ist bekanntlich billig, und ohne Versuch und Irrtum kein Fortschritt. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein: Hätte man sich manche Irrtümer nicht einfach sparen können? Hätte man manche Ideen nicht auch aus zeitgenössischer Sicht als Unfug erkennen können? Einige dieser Fälle stellen wir hier vor – und versuchen herauszupräparieren, was man daraus lernen kann.

Als wir unsere Autoren um Vorschläge gebeten haben, ­waren die Antworten so ergiebig wie bei keinem Fokus zuvor. Eine reichhaltige Quelle war der Techno-Optimismus der 1950er- bis 1970er-Jahre. Besonders prägnant zeigen sich die Machbarkeitsfantasien dieser Phase bei der „Operation Plowshare“ in den frühen Sechzigern (S. 75): Löcher, Gräben und Kanäle sollten mit Atombomben ausgehoben werden, nach dem Motto: Der Krieg hat uns einen großen Hammer in die Hand gegeben, wo sind passende Nägel?