AMD Ryzen 7 Pro 4750G im Kurztest: Schneller Achtkern-Prozessor für Business-PCs

Seite 2: Spieleleistung

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Betrachtet man den Kombiprozessor als Gesamtchip, ermöglicht er auch eingeschränktes Spielvergnügen. Im 3D-Benchmark 3DMark Fire Strike erreichte der Ryzen 7 Pro 4750G knapp 4000 Punkte – fast 20 Prozent mehr als der Ryzen 5 3400G. Dank der flotteren und zusätzlichen CPU-Kerne stieg insbesondere das Physik-Ergebnis (+80 Prozent), der GPU-Score dagegen vergleichsweise moderat (+16 Prozent).

Dabei konnte die Vega-8-Grafikeinheit meistens ihre hohe Taktfrequenz von 2100 MHz ausfahren – der höchste Wert, den wir bei einem Kombiprozessor beziehungsweise Desktop-Grafikkarte ab Werk jemals gesehen haben. Erst bei sehr hoher CPU-Last drosselte der Ryzen 7 Pro 4750G seinen GPU-Takt, um die CPU-Kerne zu priorisieren und das Power-Limit von 88 Watt einzuhalten (AMDs Standardvorgabe bei 65 Watt Thermal Design Power).

In der Praxis reicht das nur für grafisch anspruchslose Titel. Werden die Szenen komplexer, kommt die GPU ins Straucheln. "Shadow of the Tomb Raider" beispielsweise lief selbst mit den niedrigsten Grafikeinstellungen in Full HD (1920 × 1080 Pixel) nicht flüssig. Auch hier kam DDR4-3200-Speicher zum Einsatz. Nutzer könnten zwar schnellere Speichermodule verbauen, allerdings treibt das schnell die Kosten in die Höhe.

Shadow of the Tomb Raider auf dem Ryzen 7 Pro 4750G (flüssig in 720p mit niedrigen Grafikeinstellungen) (10 Bilder)

(Bild: Christian Hirsch / c't)

Der Ryzen 7 Pro 4750G und damit das Schwestermodell Ryzen 7 4700G sind spannende Kombiprozessoren für Büro-PCs, die viel CPU-Leistung, aber keine eigenständige Grafikkarte brauchen. Mit der integrierten Grafikeinheit können Nutzer zwischendurch auch eine Runde spielen, allerdings ohne allzu hohe Anforderungen an die Bildqualität.

Spieler sind mit einer Kombination aus Ryzen-3000-CPUs und Grafikkarte besser bedient. Ist das Budget knapp, lohnt sich der Blick auf einen günstigeren Prozessor wie dem Vierkerner Ryzen 3 3300X und eine Mittelklasse-Grafikkarte. So bekommen Spieler für ähnliches Geld deutlich mehr 3D-Leistung und damit höhere Bildraten.

Mit diesem Hintergrund erscheint AMDs Entscheidung verständlich, die begrenzten Chipkapazitäten auf Komplett-PCs von Herstellern wie HP und Lenovo zu konzentrieren. Boxed-Versionen für Selbstbauer bringt AMD vorerst nicht in den Handel.

Ein vollständiger Test erscheint in c't 18/2020. (mma)