AirPods im Test: Kabelloses Hörvergnügen

Seite 3: Akku-Laufzeit mit Lade-Box verlängern

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Laut Apple sollen die AirPods bei 50-prozentiger Lautstärke 5 Stunden durchhalten. Danach kann man sie für 15 Minuten in die Transport-Box stecken und sie sollen weitere 3 Stunden tönen. Insgesamt reichen Akkus und Ladecase laut Apple für 24 Stunden Betrieb.

In unserem Test war der linke Ohrhörer bei hoher Lautstärke nach weniger als 3 Stunden leer. Das schnelle Aufladen in der Transportbox funktionierte danach gut. Für die Ermittlung der genauen Laufzeiten des Gesamtsystems fehlte uns die Zeit zum Testen. Wir reichen das in einem Artikel im nächsten Heft der Mac & i nach.

Zur Beurteilung des Klangs haben mehrere Kollegen die Apple-In-Ears probegehört. Übereinstimmend kamen sie zu dem Urteil, dass die AirPods etwas lauter sind als die EarPods mit Lightning-Anschluss (geschätzt 2 bis 3 db). Wenn man beide auf die gleiche Lautstärke einstellt, bleiben aber nur noch leichte Unterschiede: So hat Apple offenbar die Frequenzen unterhalb von 100 Hz etwas stärker betont, wodurch der Bass etwas voluminöser wirkt. Zugleich wurde der Bereich zwischen 3 und 5 kHz leicht angehoben, wodurch Stimmen mehr Strahlkraft bekommen, aber auch härter klingen. Bei hohen Tonlagen tönen die AirPods etwas unsauber, fast klirrend.

Audio-Experte Hartmut Gieselmann von unser Schwesterzeitschrift c't fasst seinen Eindruck so zusammen: "Im Wesentlichen werden Hörer den Sound der AirPods als besser empfinden, weil sie lauter sind. Wobei ihr Klang durchaus gut ist: druckvoll, brillant und dynamisch, ohne zu spitz zu sein."

Da Apple auf Gummi- oder Silikonbestandteile verzichtet, dichten die AirPods zum Gehörgang nicht bei jedem ab. Dadurch hört man seine Umgebung weiterhin und das Bassvolumen bleibt niedrig. Die Ohrhörer strahlen den Schall nur in eine Richtung ab, nämlich normalerweise horizontal. Bei anderes verlaufenden Hörkanälen muss man sie verdrehen, um die volle Lautstärke herauszubekommen. Unser Tipp: Wenn bei Ihnen die EarPods bereits gut klingen und Sie einen starken Bass hören, dann werden Sie auch mit dem Sound der AirPods zufrieden sein. Wenn nicht, greifen Sie lieber zu In-Ears mit Silikon-Manschetten oder Kopfhörern.

Ungeeignet sind die AirPods für Musikprogramme, da die Übertragung per Bluetooth eine zu große Latenz erzeugt, sodass man eine angeschlagene Note spürbar zu spät hört. Musiker sind daher weiterhin auf Kabel-Kopfhörer angewiesen.

Mit einem Preis von 180 Euro sind die AirPods erheblich teurer als die EarPods, liegen aber auf einem Niveau zu komplett kabellosen In-Ears anderer Hersteller. Verliert man einen AirPod, kann man ihn bei Apple zum Preis von 70 US-Dollar nachkaufen. Ein Akku-Tausch kostet nach der Garantiezeit im Apple Store 55 Euro.

Die von Apple als "magisch" bezeichneten AirPods funktionieren im Wesentlichen gut und machen die Koppelung einfach. Ansonsten sind wir vom Funktionsumfang eher enttäuscht, da man sich mit Siri aushelfen oder doch das iPhone aus der Tasche nehmen muss, um Lautstärke und Songabfolge zu steuern.

Zum Glück kann jeder iPhone-Besitzer sich vorab ein ungefähres Bild von den AirPods machen und prüfen, ob sie in seinem Ohr funktionieren, indem er einfach die mitgelieferten kabelgebundenen EarPods ausprobiert. Im Großen und Ganzen klingen sie gleich, sind nur etwas leiser. Sicherlich werden sich die AirPods gut verkaufen, weil das kabellose Musikhören die Bewegungsfreiheit verbessert. (jes)