Das neue iPad mit Retina-Display und stärkerem Akku im Test

Seite 4: Akku und Mobilfunk

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Im Inneren verbirgt sich noch ein wesentlicher Unterschied: Der Lithium-Polymer-Akku hat mit 42,5 Wattstunden nun deutlich mehr Power als beim iPad 2 (25 Wh), was vor allem dem Display und der GPU geschuldet ist. Die Kapazität übertrifft sogar noch die des MacBook Air mit 11 Zoll Display-Diagonale, in dem ein 35-Wattstunden-Akku sitzt.

Apple kündigte auf der Pressekonferenz "die selben 10 Stunden" Laufzeit an und räumte nur ein, dass sie sich bei LTE-Nutzung auf 9 Stunden verkürzt. Nun konnten wir noch keine ausgiebigen Laufzeitmessungen machen, aber zumindest beim Videogucken hielt das neue iPad im Test nur 8,5 Stunden durch, der Vorgänger schaffte beim gleichen Film 11,7 Stunden (gemessen bei 200 cd/m2, WLAN und UMTS waren jeweils deaktiviert).

Dass Apple kein stärkeres Netzteil mitliefert, sondern das gleiche wie bisher, finden wir beinahe noch schlimmer: Das Aufladen dauerte mit 7,1 Stunden deutlich länger als beim iPad 2 (4,7 Stunden). Man muss das Neue also schon über Nacht an die Steckdose hängen. Benutzt man es während des Aufladens, schaut etwa einen Film, spielt oder surft, wird es nur mit etwa 5 Prozent pro Stunde aufgeladen: Die vollständige Ladung dauert dann 18 Stunden.

Bei 130-facher Vergrößerung unterm Mikroskop zeigt sich, dass beim neuen iPad (links) sehr viel mehr Pixel auf dieselbe Fläche passen als beim iPad 2.

Zum ersten Mal unterstützt ein iOS-Gerät den UMTS-Nachfolger LTE (Long Term Evolution, 4G), wovon deutsche Besitzer allerdings nichts haben: Das iPad funkt auf den Frequenzen 700 und 2100 MHz, hierzulande sind aber 800, 1800 und 2600 MHz für LTE reserviert.

Immerhin unterstützt das Neue auch in Deutschland Download-Geschwindigkeiten von bis zu 21 MBit/s (HSPA+) oder 42 MBit/s (DC-HSDPA) – wenn es das UMTS-Netz und der gebuchte Mobilfunkvertrag zulassen. (Passende Provider-Angebote hat Mac & i kürzlich zusammengestellt.) In Hannover konnten wir im Vodafone-Netz maximal 28 MBit/s im Downstream messen, während es das iPad 2 an derselben Stelle auf nicht mehr als 6 MBit/s brachte – es kann technisch maximal 7,2 MBit/s. Die effektiv erreichbaren Raten hängen jeweils stark von der Umgebung, der Versorgung mit schnellen UMTS-Zellen und der Anzahl der eingebuchten Geräte ab.

Den Personal Hotspot zum Durchreichen der Mobilfunkanbindung an andere Geräte per WLAN, USB oder Bluetooth hat Apple zwar für das iPad angekündigt, gefunden haben wir diese bislang aber nicht. Vermutlich wird sie mit einem Update nachgereicht. Netzbetreiber müssen die Funktion außerdem unterstützen.