Streaming-Dienst Apple Music ausprobiert

Seite 3: Eigene Musik und iTunes-Match-Anleihen

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Im letzten Reiter "Meine Musik" versammelt die App schließlich alle Titel sowie die Wiedergabelisten des Nutzers (außer diese wurden, wie zuvor beschrieben, gegen den Connect-Reiter ausgetauscht): Sowohl die bereits lokal vorliegenden als auch die aus Apple Music hinzugefügten Alben und Musikstücke sind dort versammelt – an oberster Stelle stehen stets die zuletzt hinzugefügten Werke, darunter der Gesamtkatalog.

Um die Ansicht beispielsweise von Interpreten auf Alben oder Compilations zu ändern, muss man "Interpreten" antippen – in dem dann auftauchenden Menü versteckt sich auch eine Option, nur die offline verfügbare Musik anzuzeigen. Um ein Album oder eine Playlist ohne Internetverbindung hören zu können, sind jeweils zwei Schritte erforderlich: Man muss das gewünschte Werk erst der eigenen Musik hinzufügen und es dann über das Kontextmenü für “Offline-Bereitstellung” auswählen. Über dieses Menü lassen sich einzelne Alben dann auch wieder aus dem lokalen Speicher löschen. Einen besseren Überblick des Speicherplatzverbrauches durch Offline-Titel verschaffen die iOS-Einstellungen unter "Allgemein/Benutzung/Speicher verwalten/Musik", hier lassen sich auch einzelne Lieder aus Alben entfernen.

Apple Music soll sämtliche Musik des Nutzers auf allen Geräten zur Verfügung stellen: Das umfasst die aus dem Streaming-Dienst hinzugefügten Titel ebenso wie Einkäufe aus dem iTunes Store – aber auch Musik, die der Nutzer nur lokal vorliegen hat und die sich nicht in Apples Katalog findet. Diese wird automatisch auf die Server des Konzerns übertragen, um anschließend ebenfalls auf allen Geräten verfügbar zu sein. Dabei ist zu beachten, dass der Upload nur von iTunes auf einem Mac oder Windows-PC aus erfolgt, aber nicht von iOS-Geräten aus.

Auf Connect gibt es kaum Inhalte bislang – selbst von Künstlern, die dort schon vertreten sind

Liegen auf einem iPhone oder iPad lokal eigene Musikdateien, dann gibt es zwar auch die Option, diese mit der iCloud-Musikmediathek zusammenzuführen – allerdings findet kein Upload statt. Die Titel müssen also erst auf einen Desktop-Rechner übertragen werden. Apple warnt außerdem, dass es sich bei dieser an iTunes Match angelehnten Funktion um kein Backup handelt.

[Update 2.07.2015 13:10 Uhr] Die über die iCloud-Musikmediathek synchronisierten Titel sind – im Unterschied zu iTunes Match – mit Apples DRM versehen.

Nach wie vor beschränkt Apple diese Upload-Funktion pro Account auf 25.000 Titel, im iTunes Store gekaufte Alben werden nicht einberechnet. Nutzer mit einer umfangreichen Sammlung dürften schnell an diese Grenze stoßen, neu hinzugefügte Alben landen dann nicht mehr im Cloud-Abgleich. Allerdings hat Apple bereits in Aussicht gestellt, die Begrenzung mit iOS 9 im Herbst auf 100.000 Titel anzuheben – dies dürfte die allermeisten Bibliotheken abdecken.

Ebenso wie iTunes Match streamt Apple Music offenbar mit 256 kBit/s – zum Übertragen einer Liedminute nimmt der Dienst etwas unter 2 MByte in Anspruch.