Canon EOS R3 gegen Nikon Z 9: Profi-Spiegellose im Labor- und Praxistest

Seite 3: Eye-controlled Autofocus bei der Canon EOS R3

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Der augengesteuerte Autofokus ist eine der Neuerungen, die die Canon EOS R3 mitbringt. Er ist angelehnt an die Funktion, die einige analoge Canon-Kameras wie die EOS 3 und EOS 5 besaßen. Allerdings wurde er mit modernen Sensoren in höherer Anzahl als der Vorgänger ausgestattet.

Anfangs benötigt die Augen-Steuerung eine Kalibrierung, die man im Menü unter dem Werkzeugschlüssel und der Nummer vier findet. Sechs freie Speicherplätze sind für die Kalibrierung unter unterschiedlichen Bedingungen vorgesehen. Dabei wird der Fotograf durch ein kleines Programm geführt, bei dem er verschiedene Punkte fokussieren muss. Diese Kalibrierung kann durch Wiederholung bei gleicher und unterschiedlichen Lichtsituationen verfeinert werden. In unserem Test waren mehrere Wiederholungen nötig. Dazu fiel auf, dass es zwingend notwendig ist, darauf zu achten, dass die Kamera exakt so gehalten wird wie in der Aufnahmesituation. Sitzt das Auge etwas verschoben vor dem Sucher, weil man die Kalibrierung unter anderen Bedingungen vornimmt, funktioniert der augengesteuerte Autofokus im Anschluss nicht zielgenau. Wird die Kalibrierung aber korrekt vorgenommen, erweist er sich als echte Hilfe beim schnellen Motivwechsel. Er zeigt sich in einem (farblich anpassbaren) Kreis mit Punkt in der Mitte, der sich mit dem Blick über das sichtbare Bildfeld bewegt. Per Tastendruck, beispielsweise beim halben Andrücken des Auslösers (einstellbar), wird der anvisierte Punkt als Fokuspunkt gesetzt und beim Tracking-Modus als zu verfolgendes Objekt angenommen.

Dennoch ist der Augenautofokus nicht für jeden geeignet. Verspiegelte Brillen und Gleitsichtgläser, sowie manche Kontaktlinsen können die Sensoren irritieren und die Funktion für die Träger unbrauchbar machen. Bis zu einem gewissen Grad mag der Dioptrienausgleich im Sucher helfen.