E-Bike mit integriertem AirTag: VanMoof S3 im Kurztest

Das S3 des Herstellers VanMoof ist das erste E-Bike, das sich ab Werk über Apples "Wo ist?"-Netzwerk per iPhone orten lässt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
VanMoof S3
Lesezeit: 3 Min.

Ein meist teures E-Bike mit einem Ortungssystem auszurüsten, liegt auf der Hand, um es im Verlustfall möglichst aufspüren zu können. Der Hersteller VanMoof setzt in seinem E-Bike-Modell S3 neben einer eigenen GSM-basierten Standortverfolgung inzwischen auch auf die Integration in Apples "Wo ist?"-Netzwerk. Das macht eine Ortung des E-Bikes anhand (fremder) iPhones in der Umgebung möglich. Sie identifizieren das Rad in Bluetooth-Reichweite und melden ihre Position anonymisiert in das Netzwerk, sodass der Besitzer oder die Besitzerin den Standort des S3 in der Apple-App abfragen kann.

Das S3 ist das bislang einzige E-Bike mit einer Zertifizierung für Apples Standortdienst – ein Verstecken und stabiles Befestigen eines AirTags am Fahrrad ist so überflüssig.

Beim Ausprobieren der Ortung über "Wo ist" klappte das gut. Allerdings erfährt man nur die über Bluetooth ermittelte Position. Im Fahrrad ist kein Apple-Chip U1 verbaut, der die sogenannte "Genaue Suche" per Ultrabreitbandchip ermöglicht, wie sie die AirTags bieten.

VanMoof S3
Hersteller: VanMoof
Leistung: 250 W
Drehmoment: 59 Nm (Boost-Modus)
Gewicht: 21 kg
Integrierter Akku: 504 Wh
Preis: 2200 €

Das S3 besitzt ein zweites Ortungssystem: Mit der Positionsbestimmung über Mobilfunk (GSM-Triangulierung) sendet es nach einer Diebstahlsmeldung in der App den Standort an den Hersteller, der sich auf die Suche nach dem geklauten Rad macht. Während "Wo ist?" nur in den Modellen integriert ist, die seit April 2021 ausgeliefert wurden, gibt es GSM auch in den älteren. Dieben macht VanMoof das Leben zudem mit einem Alarm und einer Wegfahrsperre (sprich: dem blockierten Hinterrad) schwer. Die Sicherung aktiviert man, indem man das Hinterrad an einer Markierung ausrichtet und den "Kick Lock" in der Achse tritt. Entriegelt wird die Sicherung per App oder Code direkt am Rad.

Optisch macht das Bike einiges her. Der in den Farben Schwarz und Blaugrau erhältliche Rahmen ist für Fahrer und Fahrerinnen ab einer Körpergröße von 170 Zentimetern konzipiert, kleinere nehmen das Schwestermodell X3. Über eine 166-Led-Anzeige im Oberrohr und lauten futuristischen Geräuschen kommuniziert das Gefährt mit dem Fahrer.

Der Motor in der Vordernabe reizt die für ein Pedelec erlaubten 250 Watt und 25 km/h aus, unterstützt das Treten aber nur dezent. Das ändert sich, sobald man den "Turbo Boost"-Button am rechten Lenker drückt und hält. Lange Touren bezahlt man dann aber mit einem verspannten Daumen.

Beim automatischen Wechsel der Gänge sorgt die elektronische Viergangschaltung für kleine, aber störende Unterbrechungen beim Tritt. Der integrierte Akku (504 Wh für über 70 km) lässt sich nicht abnehmen. Wer das 21 Kilo schwere Rad nicht zu einer Steckdose fahren kann, braucht einen optionalen Zusatzakku (378 Wh, 348 Euro). Der verlängert nicht nur die Reichweite, sondern lässt sich bequem im Wohnzimmer laden. Das VanMoof S3 ist ein E-Bike mit interessanten Funktionen, das an Fahrspaß aber Luft nach oben lässt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(lbe)