Freie Wiki-Systeme im Vergleich
Seite 8: Welches Wiki für wen
Fazit
Für eine Entscheidung, welche Wiki-Engine man fürs eigene Vorhaben in Betracht ziehen sollte, kommen verschiedene Kriterien infrage. Geht es um einen leichten Einstieg, könnte DokuWiki das Werkzeug der Wahl sein. Immerhin bietet die Engine bei Bedarf die Option, eines der vielen Plug-ins zu integrieren, was bei etwas PHP-Knowhow keinen Stolperstein darstellen dürfte.
TWiki positioniert sich gern als Enterprise-Wiki Engine. Durch über 300 vorhandene Plug-ins und sogenannte Applications leicht erweiterbar, bietet es sich als eine der größeren Engines an. Die Neuorientierung der Entwicklergemeinde (FosWiki) suggeriert allerdings, dass man vor einer endgültigen Entscheidung die Zukunft von TWiki und FosWiki abwarten sollte.
Java- oder .Net-Know-how in den eigenen Reihen sprechen für JSP- oder FlexWiki, schon weil Erweiterungen Kenntnisse in einer der beiden Sprachen erfordern. Wem diese Erfahrung fehlt, der sollte zu einem der anderen greifen.
Bleibt MediaWiki, dessen Hauptnachteil die Ausrichtung auf Enzyklopädie/ Wörterbuch ist. Investitionssicherheit scheint gegeben zu sein, denn schon für Wikipedia muss die Foundation das System pflegen und weiterentwickeln. Und was Skalierbarkeit angeht, ist die Enzyklopädie eine kaum zu übertreffende Referenz. Nicht zu vergessen: Außer der vorgestellten Erweiterung zu einem semantischen Wiki liegen über tausend Erweiterungen vor.
Über solche grundlegenden Fragen stellen sich schnell weitere: nach der Kodierung (UTF-8), der Anzahl unterstützter Sprachen und vielleicht kommerziellem Support. (hb)
Die Autoren
Denny Carl ist seit 2001 selbstständiger Webdesigner und -entwickler in Berlin.
Dr. Horst Eidenberger ist außerordentlicher Professor an der TU Wien und zertifizierter Gutachter am Handelsgericht Wien.
Maik Ludewig M.A. ist Produktmanager Online bei der CTS Eventim AG in Bremen.
Stefan Mintert und Bastian Spanneberg sind Informatiker und entwickeln Semantic-Web-2.0-Software bei Linkwerk.com.
Carlo Schulz ist User Experience und Application Consultant bei der Unternehmensberatung IBM Global Business Services.
Gerhard Völkl ist bei einem öffentlichen Transportunternehmen für Software zuständig. Außerdem arbeitet er als Fachautor zu Data Mining und Data Warehouse.
Die Beiträge sind den Autoren folgendermaßen zuzuordnen: (akl)
- Denny Carl – DokuWiki
- H. Eidenberger – JSPWiki
- S. Mintert und B. Spanneberg – (Semantic) MediaWiki
- C. Schulz – TWiki
- G. Völkl – FlexWiki