G-haltvoll: Canon PowerShot G12 im Test

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Auflösungen, Bildraten: 1280 × 720 (24 B/s), 640 x 480 (30 B/s), 320 x 240 (30 B/s)
Container, Codec: MOV (Quicktime), H.264
Ton: Linear PCM, Stereo

Die Videoleistungen der PowerShot G12 fallen schwächer aus, als es die technischen Daten vermuten lassen. Zwar zeichnet die G12 Filme mit HD-Auflösung, Stereoton und in durchaus ordentlicher Bildqualität auf. Zoom und Autofokus bleiben während der Aufnahme aber inaktiv. Einzig den Weißabgleich und die Belichtung regelt die Kamera nötigenfalls nach, beides immerhin treffsicher und ohne harte Sprünge. Eine zumindest optionale Freischaltung des Zoom- bzw. AF-Motors wäre dennoch wünschenswert, ebenso eine Anschlussbuchse für externe Mikrofone.

Gespeicherte Bilder bearbeitet die PowerShot auf Wunsch mit einer dreistufigen, vor allem in Schattenbereichen wirksamen Kontrastoptimierung, einer Korrektur roter Blitzaugen, einigen Farbveränderungen und einer Zuschnittsfunktion. Videoclips können zugeschnitten und wahlweise als neue Datei gespeichert werden.

Speichermedium: Extern: SD, SDHC, SDXC; Intern: n.v.
GPS: kein GPS
WLAN: kein WLAN
USB, A/V, HDM: USB (mini-b, Kabel mitgeliefert), Composite (via USB-Stecker, Kabel mitgel.), HDMI-mini (Kabel n. mitgel.)

Kontakt zur digitalen Umwelt nimmt die PowerShot ausschließlich per Kabel auf. Weder GPS noch WLAN oder gar der Multimedia-Heimnetzstandard DLNA sind mit an Bord. An neueren Standards unterstützt Canon in der G12 einzig die wegen ihres patentgeschützten Dateiformats problematischen SDXC-Karten sowie die in modernem AV-Equipment allgegenwärtige HDMI-Schnittstelle. Ein passendes Kabel legt Canon der Kamera allerdings ebenso wenig bei wie das Gros anderer Hersteller.

Als Pendant zur PowerShot G12 führt Nikon die hier vor kurzem ebenfalls vorgestellte Coolpix P7000 im Programm. Beide Kameras zeigen mehr Parallelen als Unterschiede. Sensoren gleicher Baugröße und gleichen ISO-Spektrums liefern fast identische Auflösungen und eine bei subjektiver Bewertung weitestgehend ähnliche Bildqualität. Einzig bei maximaler Empfindlichkeit hat Nikon die Nase erkennbar vorn. Mehr als die PowerShot leistet die P7000 auch mit ihrem größeren Brennweiten-Spielraum und der zuschaltbaren Objektiv-Entzerrung.

Homogene Flächen, feine Details, äußerst geringe Rauschanteile bei ISO-Minimaleinstellung. Im Modus "Wenig Licht" nur 2,5 Megapixel, bis ISO 8000 eine akzeptable Notlösung

Nikons P7000 macht bei sehr hohen ISO-Werten bessere, aber längst nicht gute Bilder.

Im Gegenzug fällt die Handhabung der bei beiden Kameras sehr umfangreichen Einstelloptionen mit der Canon deutlich leichter. Noch größeren Komfortgewinn erzielen Besitzer der G12 durch den dreh- und schwenkbaren Monitor. Das Nachsehen haben sie wiederum bei Videoclips, hier liegt die Nikon dank des auch bei Videoaufnahmen nutzbaren Zooms und ihrer Anschlussbuchse für externe Mikrofone klar in Führung. Sollen bewegte Motive mit Serienbildern eingefangen werden, steht die Canon geringfügig besser da – wenn auch auf niedrigem Niveau. Ausschlaggebend für Kaufentscheidungen dürfte losgelöst von den erwähnten Punkten ohnehin oft eine eventuell bereits vorhandene SLR-Ausrüstung sein. Wer einen Canon-Systemblitz besitzt, wird ihn vermutlich auch an der als Zweitkamera erworbenen G12 einsetzen wollen. Nikon-Nutzer werden das, bezogen auf ihre eigene Plattform, ganz ähnlich sehen.

Die G12 bringt alles mit, was eine gute, digitale Fotokamera ausmacht: Ausgezeichnete Bildqualität, herausragendes Rauschverhalten, sehr gute AF-Leistungen, umfassende Einstelloptionen und einen für die kreative Fotografie äußerst hilfreichen, flexibel dreh- und schwenkbaren Monitor. In fast allen für die Fotografie relevanten Funktionsbereichen ragt sie erstaunlich nah an die Leistungen von Kameras mit deutlich größeren Bildsensoren heran. Deren Gestaltungsspielraum für Schärfentiefe kann sie zwar prinzipbedingt nicht anbieten. Wo die visuelle Trennung von Vorder- und Hintergrund keine zentrale Rolle spielt, genügt die G12 aber auch den Ansprüchen versierter Fotografen.

Bezeichnung: PowerShot G12
Hersteller: Canon
Preis (UVP): 549 Euro (cm)