Im Test: Ableton Push 3 als eigenständige Audio-Workstation

Ableton integriert Teile seiner DAW in den Controller Push 3: Man kann ohne Rechner Musik machen und dank MPE Synthies und Drums besonders lebendig spielen.

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Die wichtigste Neuerung des Push 3 betrifft die Matrix aus 64 Gummitasten. Sie überträgt nun auch MPE-Parameter. MPE steht für MIDI Polyphonic Expression und erlaubt es, Töne zu verändern, indem man über die Gummitaste gleitet. So wischt man im Glissando horizontal von einer Note zur nächsten. Oder man bewegt den Finger auf und ab und verschiebt die Filterfrequenz, Druck ändert die Lautstärke per Aftertouch. Das Ganze funktioniert polyfon. Bei einem Akkord ändert also jeder Finger eine Note unabhängig von den anderen.

Die Tasten reagieren auf kleinste Bewegungen und Druckveränderungen und lassen sogar feine Vibratos zu. Das klappt mit MPE-fähigen Software-Instrumenten. Knapp 100 hat der Push 3 an Bord, von gesampelten Streichern und Bläsern bis zu Synthesizern und Flächen. Dazu kommen 22 MPE-Drums, die beim Fingerdrumming deutlich lebendiger klingen als andere Standard-MIDI-Sets, weil sich der Sound bei jedem Anschlag je nach Auftreffpunkt und Stärke verändert. Wer andere Instrumente per MPE steuern will, kann deren Parameter in Live mit dem integrierten MIDI-Plug-in "MPE Control" verknüpfen.

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Das Spielgefühl ist wesentlich besser als beim Vorgänger sowie bei Konkurrenzprodukten wie Maschine von Native Instruments und den MPCs von Akai, die alle kein MPE unterstützen. Außerdem benötigt man deutlich weniger Übung, um die MPE-Pads musikalisch zu spielen, als beispielsweise mit einem Roli Seaboard oder einem Haken Continuum.