Neue Notebook-Spitze: Intels "Alder Lake"-CPUs eilen AMDs Ryzen davon

Der Leistungssprung von Intels Prozessorserie Core i-12000 ist enorm. Gleichzeitig bringt Nvidia die neuen GeForce-GPUs RTX 3080 Ti und RTX 3070 Ti.

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(Bild: c't)

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Die ersten acht Prozessoren aus Intels CPU-Familie Alder Lake, vom 8-Kerner Core i5-12450H bis zum 14-Kerner Core i9-12900HK, erscheinen für Gaming-Notebooks. Drei Wochen nach der Ankündigung folgt die Vorstellung – heißt: Notebook-Hersteller dürfen ab sofort ihre neuen Geräte vorstellen. Wir haben ein Vorserienmodell von MSIs 17,3-Zöller Raider GE76 (12UHS) mit dem Topmodell Core i9-12900HK und Nvidias neuem Mobilflaggschiff GeForce RTX 3080 Ti erhalten.

Bereits ein Testlauf im Render-Benchmark Cinebench R23 zeigt die hohe Leistung des Core i9-12900HK: 1885 Punkte im Singlethreading-Test und 18.101 Punkte im Multithreading-Test erreichte unser Notebook. MSI hat das langfristige Powerlimit des Prozessors allerdings von den üblichen 45 auf 65 Watt angehoben – kurzfristig dürfen die Rechenkerne noch mehr elektrische Leistung aufnehmen.

Zum Vergleich: AMDs Achtkerner Ryzen 9 5900HX schafft im Cinebench R23 rund 1500 (Singlethreading) beziehungsweise 13.000 Punkte (Multithreading). Der kommende Nachfolger Ryzen 9 6900HX soll dank höheren CPU-Takt etwas schneller werden. Intels bisheriges Notebook-Topmodell Core i9-11980HK erreicht knapp 1600 beziehungsweise gut 11.000 Punkte.

Im 3D-Benchmark 3DMark Fire Strike zeigt sich das gleiche Bild: Rund 30.000 Punkte im CPU-lastigen Physics-Score liegen etwa 20 Prozent über den Ergebnissen eines Core i9-11980HK und Ryzen 9 5900HX. Auf das Niveau des Core i9-12900HK schaffen es die anderen Prozessoren auch übertaktet und mit angehobener Leistungsaufnahme nicht.

Unser Vorserienmuster von MSIs Raider GE76 (12UHS) kam aus den USA und hat daher eine ANSI-Tastatur.

(Bild: c't)

Schlechter beurteilen lässt sich die Grafikleistung der GeForce RTX 3080 Ti, da es immer auf die jeweilige Implementierung ankommt – größere Notebooks mit hohen Powerlimits etwa stehen besser da als kompakte Geräte. Mit einem Graphics-Score von 16.130 Punkten im 3DMark Fire Strike Extreme und 7953 Punkten im Raytracing-Benchmark 3DMark Port Royal ist die GeForce RTX 3080 Ti im Raider GE76 (12UHS) gewiss flott.

Nvidia legt so noch eine Schippe auf die bisherige GeForce RTX 3080, erkauft sich das aber mit einer nochmals gestiegenen Leistungsaufnahme von bis zu 175 statt 165 Watt. Dafür gibt es 7424 Shader-Kerne und 16 GByte GDDR6-Speicher (512 GByte/s). Wie üblich gelten die Leistungswerte nur für den Betrieb an einem Netzteil. Im Akkubetrieb werden die Taktfrequenzen stark gedrosselt.

Gaming-Notebook-typisch ist das Raider GE76 (12UHS) trotzdem kein Laufwunder im Akkubetrieb. Unsere Version mit 360-Hertz-Display (Full-HD-Auflösung mit 1920 × 1080 Pixel) hielt im Leerlauf mit eingeschaltetem Bildschirm (100 cd/m² fest eingestellt) 7 Stunden durch.

Zum Vergleich: Apples MacBook Pro 16 mit gleich großem 100-Wattstunden-Akku schafft 21 Stunden. Der M1-Max-Prozessor ist mit 1529/12.401 Punkten im Cinebench R23 etwas langsamer, fühlt sich im Alltag aber ähnlich flott an wie der Core i9-12900HK.

Einhergehend mit der hohen Leistungsaufnahme ist das Raider GE76 (12UHS) nicht gerade leise. Schon ohne Einsatz der GeForce RTX 3080 Ti drehen die Lüfter bei hoher CPU-Last unangenehm laut auf.

Die schnellsten Gaming-Notebooks setzen im Jahr 2022 gewiss auf eine Kombination aus Intels Core i9-12900HK und Nvidias mobiler GeForce RTX 3080 Ti. Intels Hybrid-Architektur Alder Lake mit Performance- und Effizienz-Kernen ist mittlerweile ausgereift genug, dass die allermeisten Spiele rund laufen.

Interessenten sollten bei der neuen Generation jedoch mehr denn je auf die Powerlimits in den Datenblättern und in Testberichten achten – je nach Energiebudget ist eine GeForce RTX 3080 Ti nämlich nicht gleich GeForce RTX 3080 Ti. Die ersten Notebooks mit Alder-Lake-CPUs gelangen kommenden Monat in den Handel.

(mma)