VPN-Schub für Glasfaser-Fritzboxen

FritzOS 7.50 für die Glasfaser-Fritzboxen der 55er-Reihe bringt viel schnelleres VPN. Im c’t-Labor knackte die 5590 sogar die Gigabit-Grenze.

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Fritzbox 7490

(Bild: AVM)

Lesezeit: 2 Min.

AVM liefert für seine Fritzbox-Router und die WLAN-Repeater Zug um Zug ein in vielen Punkten verbessertes Betriebssystem. Die finale Version von FritzOS 7.50/7.51 stand uns für die DSL-Fritzboxen 7520, 7530, 7590, die Kabel-Fritzbox 6690 und den WLAN-Repeater 2400 bereit. Selbst der DSL-Oldie 7490 soll das Upgrade noch bekommen.

Zwei wesentliche Verbesserungen stecken im VPN, über das man von außen via Internet verschlüsselt auf Geräte im Heimnetz und die Router-Konfigurationsseite zugreifen kann: Das klassische FritzVPN mit IPsec funktioniert nun auch mit IPv6 als Transportprotokoll und WireGuard kommt als moderne VPN-Alternative dazu. IPsec erfährt obendrein eine je nach Router-Modell mehr oder minder kräftige Beschleunigung.

Ende Januar erschien die erste Betaversion von FritzOS 7.50 für die Glasfaserfritzboxen 5530 und 5590. Wir haben die VPN-Leistung auf beiden Routern gemessen.

Die Betaversion von FritzOS 7.50 verdreifachte auf der Glasfaser-Fritzbox 5530 im c’t-Labor den Durchsatz durch IPsec-Tunnel auf 32 Mbit/s. Ihre Schwester 5590 schaffte mit dem neuen WireGuard-VPN sogar bis zu 1,2 Gbit/s.

Die ältere Fritzbox 5530 profitierte deutlich: Die Beta-Firmware verdreifachte im c’t-Labor den IPsec-VPN-Durchsatz (33/31 Mbit/s Down-/Upstream statt 14/6 Mbit/s); das ist nach heutigen Maßstäben aber dennoch mager und dürfte an der alten Prozessorarchitektur liegen (MIPS32-Quadcore mit 800 MHz im System-on-Chip MaxLinear PRX321). Mit WireGuard maßen wir rund 160 Mbit/s im Downstream (Internet ins Heimnetz) und knapp 90 Mbit/s in Gegenrichtung.

Ihre neuere Schwester 5590 trumpft mit einem modernen Hauptprozessor Qualcomm IPQ8072A auf, der vier mit 2200 MHz getaktete ARM-Cortex-A53-Kerne birgt. So gingen schon mit FritzOS 7.30 mehrere Hundert Mbit/s per IPsec durch (430/520 Mbit/s). Mit der Beta-Firmware blieb der IPsec-Durchsatz gemittelt ungefähr gleich (570/350 Mbit/s). WireGuard zündete aber den VPN-Booster: Wir maßen 1325 Mbit/s im Downstream und 1075 Mbit/s in Gegenrichtung, gemittelt 1200 Mbit/s.

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Möglicherweise ist das nicht das Ende der Fahnenstange: Die getestete FritzOS-Version 7.39-102864 setzte die bei der Internetverbindung für die Verkehrsregelung (Quality of Service, QoS) einstellbaren Datenraten von den 10.000 Mbit/s unserer Glasfaser-Laborstrecke stets auf 1371 Mbit/s herunter. Vielleicht hat das den WireGuard-Durchsatz begrenzt. Wir sind auf die finale Firmware gespannt.

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(ea)