Volltreffer: E-Motorrad Zero DS A1 für B196 und mit Betriebsrollerförderung
Elektro-Motorräder für den Führerschein "A unbegrenzt" tun sich sehr schwer. Zeros neue Palette für A1 (oder B196) machen daher eine ganz neue Nische auf.
- Clemens Gleich
Zero ist der weltweite Marktführer bei elektrischen, großen Motorrädern für die Führerscheinklasse "A unbegrenzt". Das klingt nach mehr, als es ist, weil dieser Markt selbst im kuschelig kleinen Motorradsektor mikroskopisch klein ist. Zero hatte jedoch auch immer die stärksten Motorräder für die Führerscheinklasse A1 (Leichtkrafträder, EU-Klasse L3e-A1). Für das Modelljahr 2024 ging Zero mit den A1-Modellen zusätzlich auf die große Plattform, die mit der SR/F eingeführt wurde. Vorher standen diese Modelle auf der alten Zero-Plattform, die näher an einer 250er als an einer 1000er lag. Mit dieser Umstellung dürfen Inhaber des Führerscheins A1 oder der mit nur wenig Fahrschule erlangbaren Erweiterung für den Führerschein B namens B196 ein richtiges, großes, elektrisches Motorrad mit 60 PS fahren – legal.
Dauer- vs. Spitzenleistung
Die Leistungsbegrenzung für Leichtkrafträder liegt eigentlich bei 11 kW (15 PS). Homologiert wird allerdings die Dauerleistung über 30 Minuten. Zeros Auslegung für A1 leistet schlicht nicht 11 kW über 30 Minuten. Braucht man aber auch nicht. Was man im Alltag jedoch spürt und benutzt, ist die kurzfristige Spitzenleistung, und die liegt bei E-Antrieben typischerweise weit über der Dauerleistung. Die Details können Sie bei Interesse hier nachlesen. Deshalb fahren Zeros A1-Motorräder wie große, sanfte Motorräder, und wenn man es nicht wüsste, würde man nicht denken, dass das ein "Leichtkraftrad" sein soll. Leicht ist die DS ja wirklich nicht mit ihren 239 kg. Das Vorgängermodell auf seinem schmalbrüstigen 250er-Chassis war fast 50 kg leichter.
Wir haben es hier folglich mit einem "richtigen" (tm) Motorrad zu tun, im Fall der S ein Naked Bike, im Fall der hier getesteten DS eine Reiseenduro. Die kostet eine richtige Stange Geld: 18.400 Euro will Zero haben. Deshalb richtet sich das Modell auch weniger an Jugendliche, die so viel Geld nur selten aufbringen, sondern an ältere Semester mit der B-Führerschein-Erweiterung B196. Die haben hiermit die Chance, für den kleinen Aufstieg der 196-Prüfung so ein Motorrad fahren zu können und es überdies steuerlich subventionieren zu lassen. Dazu gleich mehr. Zuerst jedoch: Wie fährt das jetzt, vor allem im Vergleich zu den offenen Zeros?
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