Symbian-Chef nimmt seinen Hut

Das große Stühlerücken bei Nokia greift auf das nähere Umfeld des Handyherstellers über: Lee Williams, von Nokia mit der Leitung der Symbian-Stiftung betraut, ist zurückgetreten.

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Nokia ändert seine Pläne für Symbian, und die mit der Entwicklung des Betriebssystems betraute Stiftung verliert ihren Chef: Lee Williams ist am Dienstag zurückgetreten. Neuer Mann an der Spitze ist der bisher für das operative Geschäft zuständige Tim Holbrow. Das bestätigte die Stiftung und nannte "persönliche Gründe" für den Abgang von Williams.

Dabei dürfte auch die von Nokia heute bekannt gegeben Kursänderungen sowie andere Entwicklungen eine Rolle gespielt haben. Nokia will im Zuge einer Neuordnung der Smartphone-Entwicklung nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze abbauen, sondern auch die Weiterentwicklung von Symbian umstellen. Das Thema Symbian^4 ist vom Tisch, Symbian^3 soll zwar weiter gepflegt, aber nicht mehr erweitert werden – und die "3" im Namen verlieren.

So halten die Finnen dem System zunächst noch die Treue. Damit stehen sie im Smartphone-Segment nun allerdings ziemlich alleine da. Zuletzt hatten sich mit Samsung und Sony Ericsson zwei große Hersteller von Symbian verabschiedet und setzen stattdessen auf Android oder Windows Phone.

Auch Nokia hat mit MeeGo eine Alternative für Smartphones in der Entwicklung und schon deutlich gemacht, dass das zusammen mit Intel entwickelte System erste Wahl für die Flaggschiffe der N-Serie sein soll. Denkbar also, dass Symbians Zukunft in Standardware für den Massenmarkt liegt und seine Zeit als Smartphone-Betriebssystem langsam abläuft.

Mit dem Rücktritt von Williams geht der Manager-Exodus im Umfeld von Nokia weiter. Dem geschassten CEO Olli-Pekka Kallasvuo waren in kurzer Folge sein zweiter Mann Anssi Vanjoki und der Chef der MeeGo-Sparte Ari Jaaksi gefolgt. Während Vanjoki fristgerecht gekündigt hat und seinen Job bis dahin noch machen will, hat Jaaksi bereits bei der HP-Tochter Palm angeheuert. (vbr)