Supercomputer mit ARM-Technik

Das EU-Projekt Mont Blanc soll bis 2014 eine energieeffiziente europäische HPC-Plattform entwickeln, unter anderem mit GPGPU- und ARM-Technik.

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Projekt Echelon: Nvidia arbeitet auch selbst an Komponenten für Exascale-Rechner.

(Bild: Nvidia)

Das von der EU mit 8,11 Millionen Euro geförderte Projekt Mont Blanc hat sich das Ziel gesetzt, bis 2014 eine energieeffiziente Technologieplattform (ETP) für das High-Performance Computing (HPC) zu entwickeln. Dabei sollen sparsame Embedded-Prozessoren zum Einsatz kommen: Die britische CPU-Schmiede ARM gehört zu den Industriepartnern. Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) gab auf der Supercomputer-Konferenz SC11 in Seattle bekannt, ein Hybridsystem aus einem Nvidia Tegra 3 (Kal-El) und einer CUDA-tauglichen Nvidia-GPU zu entwickeln. Die Hardware stammt von Seco und soll in der ersten Hälfte des Jahres 2012 fertig sein.

Nvidia wiederum plant für das Jahr 2013 die Maxwell-GPU mit integrierten ARM-Kernen: Diese Entwicklung wurde als "Project Denver" bekannt. Auf der SC10 hatte Bill Dally von Nvidia über das Projekt Echelon (PDF-Datei) erläutert: Auch hier geht es um Exascale-Computing mit der GPU. Dieses Projekt wird aber von der US-DARPA gefördert.

Die ETP zielt unter anderem auf Exascale-Systeme, die im Jahr 2020 rund 1 Exaflops/s – also 1000 PFlops – an Rechenleistung liefern sollen. Dabei geht man von einem noch einigermaßen handhabbaren Leistungsaufnahmebudget von etwa 20 Megawatt (MW) aus und kommt somit auf eine Effizienz von 50 GFlops/Watt. Mit heutiger Hardware ist das nicht zu schaffen, wie die Green500-Liste zeigt: Die HPC-Komponenten müssen ungefähr um den Faktor 20 effizienter werden.

Laut dem FZ Jülich und dem LRZ Garching, die ebenfalls am Projekt Mont Blanc mitarbeiten, schlucken zurzeit die CPU-Kerne ungefähr 40 Prozent der gesamten Leistung von Superrechnern. Doch auch Komponenten wie Arbeitsspeicher, Vernetzung, Kühlung und Stromversorgung müssen optimiert werden. Die Firma Gnodal soll deshalb besonders effiziente 10GbE- beziehungsweise 40GbE-Switches entwickeln, Bull bringt die Erfahrungen mit dem Tera 100 ein, der in der aktuellen Top500-Liste auf Platz 9 steht. (ciw)