Schwäche bei Hardware und Software belastet IBM

Eigentlich sind die Börsianer von IBM gewohnt, dass der Konzern besser abschneidet als gedacht. Doch dieser Jahresanfang war anders. Zudem verhandelt IBM angeblich mit Lenovo über den Verkauf der x86-Serversparte.

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Das Geschäft des IT-Konzerns IBM hat sich spürbar eingetrübt. Software und Services, aber vor allem Hardware verkaufte sich im ersten Quartal schlechter. Das Geschäft mit Servern schrumpfte laut Mitteilung (PDF-Datei) um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Laut US-Medienberichten verhandelt IBM mit Lenovo über den Verkauf der x86-Serversparte. Angaben über einen Preis für die Übernahme gibt es bislang nicht, berichtet das Wall Street Journal; konkrete Umsatzzahlen für die Sparte gibt IBM nicht bekannt. Die Analysten von Morgan Stanley gehen davon aus, dass IBM 4,9 Milliarden von den 15,4 Milliarden US-Dollar der Serversparte mit x86-Servern verdient. Seine PC-Sparte hatte IBM schon vor Jahren an den chinesischen Konzern Lenovo verkauft.

Einige Geschäftsabschlüsse habe IBM nicht mehr rechtzeitig hinbekommen, erklärte Konzernchefin Ginni Rometty am Donnerstag nach US-Börsenschluss. Die Börsianer waren enttäuscht. Sie hatten mit einem besseren Abschneiden gerechnet. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als 4 Prozent.

Insgesamt schmolz der Umsatz um 5 Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel in der Folge um 1 Prozent auf unter dem Strich 3,0 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro). Dass es nicht weiter abwärtsging, lag an gleichzeitigen Einsparungen im Vertrieb und der Verwaltung.

Für IBM ist es höchst ungewöhnlich, die Erwartungen zu verfehlen. Dabei rückte IBM unter Rometty massiv in Wachstumsmärkte wie Brasilien, China oder Russland vor sowie in Geschäftsbereiche wie Datenauswertung und Cloud Computing.

IBM geht aber weiterhin davon, aus dass der Gewinn im Gesamtjahr steigen wird. Es wäre das elfte Jahr in Folge mit einem Plus. Rometty zieht sich dazu aus wenig profitablen Geschäften zurück. Bis zum Jahr 2015 soll der Großteil des Gewinns mit Software erzielt werden. Hintergrund sind auch die niedrigen Renditen im Hardware-Geschäft.

In Frankreich will IBM nach Gewerkschaftsangaben in den kommenden beiden Jahren bis zu 1400 Stellen abbauen. Das Management wolle in der kommenden Woche entsprechende Pläne präsentieren, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen Gewerkschaftssprecher. Eine IBM-Sprecherin wollte das am Donnerstagabend in Paris auf Anfrage nicht kommentieren. Derzeit hat IBM nach Angaben der Gewerkschaft in Frankreich gut 9700 Beschäftigte.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/-verlust
1/00 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 25.913 Mio. 2.709 Mio.
1/04 22.250 Mio. 1.363 Mio.
2/04 23.200 Mio. 2.000 Mio.
3/04 23.429 Mio. 1.800 Mio.
4/04 27.671 Mio. 3.040 Mio.
1/05 22.908 Mio. 1.402 Mio.
2/05 22.270 Mio. 1.829 Mio.
3/05 21.500 Mio. 1.500 Mio.
4/05 24.427 Mio. 3.187 Mio.
1/06 20.700 Mio. 1.710 Mio.
2/06 21.890 Mio. 2.022 Mio.
3/06 22.617 Mio. 2.222 Mio.
4/06 26.257 Mio. 3.541 Mio.
1/07 22.029 Mio. 1.844 Mio.
2/07 23.772 Mio. 2.260 Mio.
3/07 24.119 Mio. 2.361 Mio.
4/07 28.866 Mio. 3.952 Mio.
1/08 24.502 Mio. 2.319 Mio.
2/08 26.820 Mio. 2.765 Mio.
3/08 25.300 Mio. 2.800 Mio.
4/08 27.006 Mio. 4.427 Mio.
1/09 21.711 Mio. 2.295 Mio.
2/09 23.250 Mio. 3.103 Mio.
3/09 23.566 Mio. 3.214 Mio.
4/09 27.230 Mio.
4.813 Mio.
1/10 22.857 Mio. 2.601 Mio.
2/10 23.724 Mio. 3.386 Mio.
3/10 24.271 Mio. 3.589 Mio.
4/10 29.019 Mio. 5.257 Mio.
1/11 24.609 Mio. 2.863 Mio.
2/11 26.666 Mio. 3.664 Mio.
3/11 26.157 Mio. 3.839 Mio.
4/11 29.486 Mio. 5.597 Mio.
1/12 24.673 Mio. 3.066 Mio.
2/12 25.783 Mio. 3.881 Mio.
3/12 24.747 Mio. 3.824 Mio.
4/12

29.304.Mio. 5.833 Mio.
1/13
23,408 Mio. 3,032 Mio.

(mit Material der dpa) / (anw)