IBM sieht sich trotz Wirtschaftskrise auf Rekordkurs

Im vierten Quartal lag der Gewinn des IT-Konzerns über den Erwartungen der Analysten. Auch beim Gewinnausblick für 2009 übertrifft IBM die Prognosen.

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Der US-amerikanische IT-Konzern IBM hat der Konjunkturtalfahrt zuletzt mit einem überraschend deutlichen Gewinnsprung getrotzt und peilt auch für 2009 einen Rekordgewinn an. Der Überschuss kletterte im Schlussquartal 2008 um 12 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz sank dagegen vor allem wegen Währungseffekten um mehr als 6 Prozent auf 27,0 Milliarden Dollar (20,1 Milliarden Euro), wie IBM am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte.

Mit seinem Gewinn von 3,28 Dollar je Aktie übertraf IBM die von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten, die im Durchschnitt von 3,02 Dollar ausgegangen waren. Beim Umsatz liegt IBM unter den Schätzungen der Marktbeobachter, die 28,2 Milliarden US-Dollar prognostiziert hatten.

10,01 Milliarden US-Dollar Umsatz und damit 3,7 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres erwirtschaftete die IBM-Sparte Global Technology Services. Der Umsatz der Software-Sparte stieg um 2,4 Prozent auf 7,14 Milliarden US-Dollar. Die Global Business Services setzten mit 4,97 Milliarden 4,7 Prozent weniger um als vor einem Jahr, und der Umsatz der Sparte Systems and Technology ging um 19,4 Prozent auf 5,67 Milliarden US-Dollar zurück.

IBM-Chef Sam Palmisano feiert ein starkes viertes Quartal in einem bemerkenswerten Geschäftsjahr – und das in einem "extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld". Die strategischen Änderungen wie Hinwendung zu profitableren Geschäftsbereichen in der Industrie, Investitionen in Wachstumsregionen und mehr Profitabilität durch weltweite Integration zahlten sich weiter aus.

Für das neue Geschäftsjahr zeigte sich Palmisano zuversichtlich. Der Konzern erwartet einen Rekordgewinn je Aktie von 9,20 Dollar nach dem bisherigen Spitzenwert von 8,93 Dollar des Jahres 2008. Analysten waren laut Wall Street Journal von 8,75 US-Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen. Unter dem Strich verdiente IBM im gesamten vergangenen Jahr 12,3 Milliarden Dollar – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Der Umsatz stieg um knapp 5 Prozent auf den ebenfalls neuen Höchstwert von 103,6 Milliarden Dollar.

Die IBM-Aktie lag nachbörslich in einer ersten Reaktion über 4 Prozent im Plus, nachdem sie zuvor mit 81,98 Dollar 3,46 Prozent im Minus lag. Heute war bekannt geworden, dass IBM ein neues Kartellverfahren der EU-Kommission droht.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/-verlust
1/00 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 25.913 Mio. 2.709 Mio.
1/04 22.250 Mio. 1.363 Mio.
2/04 23.200 Mio. 2.000 Mio.
3/04 23.429 Mio. 1.800 Mio.
4/04 27.671 Mio. 3.040 Mio. (2.842 Mio.*)
1/05 22.908 Mio. 1.402 Mio.
2/05 22.270 Mio. 1.829 Mio.
3/05 21.500 Mio. 1.500 Mio.
4/05 24.427 Mio. 3.187 Mio.
1/06 20.700 Mio. 1.710 Mio.
2/06 21.890 Mio. 2.022 Mio.
3/06 22.617 Mio. 2.222 Mio.
4/06 26.257 Mio. 3.541 Mio.
1/07 22.029 Mio. 1.844 Mio.
2/07 23.772 Mio. 2.260 Mio.
3/07 24.119 Mio. 2.361 Mio.
4/07 28.866 Mio. 3.952 Mio.
1/08 24.502 Mio. 2.319 Mio.
2/08 26.820 Mio. 2.765 Mio.
3/08 25.300 Mio. 2.800 Mio.
4/08 27.006 Mio. 4.427 Mio.

* Unter Berücksichtigung der Verbuchung von Aktienoptionen für Mitarbeiter als Ausgaben
(anw)