Chevrolet Bolt: Kommt das E-Auto als Opel nach Europa?

Blitz als Ableitung?

Opel hat eine Lücke im Angebot, die schmerzt: Der Ampera hat keinen Nachfolger bekommen. Zu teuer, heißt es, und er hätte einfach zu wenig Erfolg gehabt. Die Hoffnung, General Motors könne den Chevrolet Bolt bald als Opel Blitz bringen, ist darum umso größer

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Elektroautos, alternative Antriebe, Opel 11 Bilder
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  • Christoph M. Schwarzer
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Las Vegas (USA), 7. Januar 2016 – Nennen wir ihn Blitz. Das ist die schönste Übersetzung des Namens Bolt. Auch Bolzen wäre möglich. Oder Stift. Man darf darauf hoffen, dass der auf der Elektronikmesser CES in Las Vegas vorgestellte Chevrolet Bolt auch als Opel in die EU, nach Deutschland kommt.

Opel hat eine Lücke im Angebot, die schmerzt: Der Ampera hat keinen Nachfolger bekommen. Die zweite Version des Chevrolet Volt wird nicht für den europäischen Markt als Opel adaptiert. Zu teuer, heißt es, und der Ampera hätte einfach zu wenig Erfolg gehabt. Die Hoffnung, General Motors könne den Chevrolet Bolt bald als Opel auch nach Europa bringen, ist darum umso größer.

Beim Design jedenfalls müsste nur wenig angepasst werden. Die Heckleuchten erinnern stark an Produkte aus Rüsselsheim. Die ansteigende Seitenlinie, die an der C-Säule zu einem schmalen Schlitz zuläuft, mögen manche als vom BMW i3 inspiriert ansehen. Tatsächlich ist sie genauso beim Opel Astra zu finden. Ja, es fällt nicht schwer, sich den Chevy Bolt opelig zu denken.

Nicht vor 2017

Die Fakten zur Präsentation sind nicht gerade üppig. So soll der Produktionsstart Ende des Jahres sein. Das heißt, dass die Auslieferung in den USA ein Vierteljahr später beginnen dürfte und ein Opel-Derivat frühestens in der zweiten Hälfte von 2017 hier sein kann.

Über die Batteriekapazität sagt Chevrolet nichts, spricht aber von 200 Meilen Reichweite. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass der Nissan Leaf mit der neuen 30 kWh-Batterie in den USA auf 107 Meilen Normaktionsradius kommt. Es ist eine spekulative Schätzung, aber nach diesen Daten müsste der Bolt über 50 kWh Kapazität haben. Genug für mehr als 200 Kilometer bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn und deutlich über 300 Kilometer abseits davon.

Geladen wird der Bolt augenscheinlich über einen Combo 1-Stecker, dem US-amerikanischen Pendant zum europäisch-deutschen Combo 2 bzw. CCS (Combined Charging System). Oben in die Buchse passt ein Typ 2-Anschluss für Wechselstrom, also zum Beispiel für die Heimladung; nimmt man den unteren Teil dazu, mutiert das System zum schnellen DC-Anschluss mit mutmaßlich mindestens 50 kW Ladeleistung. Die zuvor daumengepeilte Batteriegröße wäre also in einer guten Stunde voll.