Volumensegment: Volkswagen entwickelt manganreiche Batterien ohne Kobalt

VW kündigt eine bezahlbare Zellchemie mit wenig Nickel und viel Mangan an der Kathode an. Damit können fast nur Hochvolt-Spinell-Zellen gemeint sein.

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Der Preis für Elektroautos muss runter, damit sie auf Dauer auch ohne Subventionen gekauft werden. Dazu entwickelt Volkswagen eine neue Zellchemie, einsetzbar wohl ab 2025.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
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Minus 30 Prozent: Volkswagen will die Kosten für Lithiumzellen im Volumensegment stark senken. Das skizziert Frank Blome, Leiter des Geschäftsfelds Batteriezelle, in seinem Vortrag auf dem Power Day. Das Problem: Ein VW ID.3 kann mit seiner Reichweite bereits viele Nutzungsprofile abdecken und so den VW Golf (Test) ablösen. Aber er ist zu teuer. Für etliche Kunden wird der VW ID.3 (Test) erst durch die extrem hohe staatliche Förderung von bis zu 9570 Euro attraktiv. Das muss sich ändern. Der Preis muss runter. Im Elektroauto ist der chemische Speicher der größte Kostentreiber. Und dort wiederum ist das Kathodenmaterial der wichtigste Posten. Wie kann das bezahlbar werden?

Um zu verstehen, was Volkswagen plant, ist ein genauer Blick auf die Inhalte des Power Days sinnvoll. 2030 sollen 60 Prozent aller neu verkauften Fahrzeuge rein elektrisch unterwegs sein. Das bedeutet einerseits, dass 40 Prozent weiterhin einen Verbrennungsmotor haben. Andererseits wären das nach aktuellen Zahlen bereits rund sechs Millionen Pkw weltweit. Allein in Europa will Volkswagen darum eigene Zellfabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 GWh errichten. Ein gigantischer Hochlauf.

Die Batteriezellen sollen außerdem ein einheitliches Design bekommen. Damit ist die äußere Gestalt gemeint, nicht der Inhalt. 80 Prozent der 2030 produzierten Zellen werden ein prismatisches Format haben, also kastenförmig sein. Andere Möglichkeiten wären Pouchzellen, die einem Beutel ähneln, oder Rundzellen, wie Tesla sie nutzt.