Anklageschrift gegen Mannesmann-Manager fertig

Im Verfahren wegen des Verdachts der schweren Untreue im Zuge der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone hat die Staatsanwaltschaft am heutigen Montag Anklage gegen sechs Personen erhoben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In der Mannesmann-Affäre hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am heutigen Montag Anklage gegen sechs Personen erhoben. Unter den Beschuldigten in dem Verfahren wegen des Verdachts der schweren Untreue oder der Beihilfe dazu befinden sich unter anderem der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel, der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser und der damalige Aufsichtsrats-Chef des Konzerns, Joachim Funk.

Ihnen wird nach fast zweijährigen Ermittlungen vorgeworfen, im Zusammenhang mit der feindlichen Übernahme des Konzerns durch die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone Abfindungen und Boni an Mannesmann-Manager und Aufsichtsräte verteilt und damit das Vermögen der Aktionäre geschädigt zu haben. Insgesamt geht es um eine Summe von mehr als 100 Millionen Euro. Ein Teil der Zuwendungen ist nach Ansicht der Ermittler illegal gewesen.

Das Düsseldorfer Landgericht wird die nahezu 600 Seiten starke Anklageschrift nun den Angeschuldigten zustellen -- erst danach gelten sie als Angeklagte. Dann muss das Gericht entscheiden, ob es die Hauptverhandlung gegen die Wirtschaftsführer eröffnen wird. Es wäre einer der spektakulärsten Wirtschaftsstrafprozesse in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Betroffenen haben die Vorwürfe mehrfach als falsch zurückgewiesen. (pmz)