Android: Apps müssen Konto- und Datenlöschung vereinfachen

Apps aus Googles Play Store müssen keine Kontoeinrichtung ermöglichen. Tun sie es aber, müssen sie 2024 auch die Schließung unterstützen. Samt Datenlöschung.

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Grüner Plüsch-Androide neben Schild "Google"

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Ermöglicht eine App die Einrichtung eines Kontos, muss sie auch dessen Schließung sowie die Löschung der beim Anbieter gespeicherten Daten erlauben. Diese Regel führt Google für Android-Apps ein, die im Play Store feilgeboten werden. Hast legt Google keine an den Tag. Die neuen Vorschriften greifen erst Anfang 2024.

Zusätzlich verlangt Google, dass betroffene App-Anbieter die Kontokündigung und Datenlöschung nicht nur in der App ermöglichen, sondern auch auf einer Webseite. Das hat einen handfesten Grund: Anwender sollen nicht gezwungen werden, eine etwaig bereits deinstallierte Anwendung lediglich zur Konto- und Datenlöschung erneut installieren zu müssen. Das ist nicht nur ein unnötiger Aufwand, es kann auch anderen App-Anbietern schaden: Hat ein Anwender nicht ausreichend freien Speicherplatz auf seinem Endgerät, müsste er erst andere Daten löschen, nur um die gelöschte App reinstallieren zu können, derer er sich auf Dauer entledigen möchte.

Google stellt Anbietern frei, ihren Nutzern mehr Auswahl bei der Datenlöschung zu bieten. Dann könnten Anwender entscheiden, alle oder nur bestimmte beim Anbieter gespeicherten Daten löschen zu lassen. Spätestens bis 7. Dezember müssen App-Entwickler sachdienliche Angaben zur ihren Datenlöschungsverfahren machen. Wer für die Umsetzung der Änderungen am Code mehr Zeit als bis Jahresende benötigt, kann über die Google-Play-Konsole um Verlängerung bis Ende Mai 2024 ansuchen.

Ausnahmen erlaubt der Datenkonzern für Anwendungen, die bestimmte Daten für legitime Zwecke weiter speichern wollen, beispielsweise aufgrund rechtlicher Vorschriften, zur Betrugsbekämpfung oder für sicherheitsrelevante Zwecke. Solche Einschränkungen des Rechts auf Datenlöschung müssen allerdings schon vor App-Installation deutlich offengelegt werden.

Für Applikationen aus Apples App Store gilt eine vergleichbare Regel seit Juli 2022. iOS-Apps Apps müssen seit Juli eine Löschfunktion für Konten bereitstellen, wenn sie auch deren Einrichtung ermöglichen. Ursprünglich sollte das schon seit Anfang 2022 gelten, doch gewährte Apple den Entwicklern Aufschub.

Der Datenkonzern Meta Platforms nutzte das voll aus. Erst in allerletzter Minute kam das Update, mit dem sich Instagram-Accounts direkt in der iPhone-Apps löschen lassen – und auch nur für iOS. Android-Nutzern macht es Meta bis heute nicht so einfach.

(ds)