Entlassungswelle bei Tesla geht weiter

Tesla baut weiterhin Stellen ab und entlässt Führungskräfte mit deren Teams. Insgesamt könnte es 20 Prozent der Belegschaft treffen.

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Tesla Model S an Tesla Supercharger

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christine Bruns

In den letzten Wochen hat Tesla rund 10 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen, nun sind offensichtlich weitere an der Reihe. Unter den Entlassenen befinden sich Rebecca Tinucci, Senior Director of EV Charging, dem E-Auto-Ladestationen-Netzwerk, und Daniel Ho, Leiter des Programms für neue Fahrzeuge, die beide langjährige Dienste im Unternehmen geleistet haben. In beiden Fällen treffen die Entlassungen nicht nur die Führungskräfte selbst, sondern beziehen sich auch auf die meisten Mitarbeiter in deren Teams.

Wie die Newsportale The Information und Electrek berichteten, schrieb Elon Musk am vergangenen Sonntag eine E-Mail an seine Führungskräfte, in der er ankündigte, dass Tesla bei den Kürzungen „absolut knallhart“ vorgehen wird. Musk schrieb auch, dass Mitarbeiter, die unter Führungskräften arbeiten, die „den Test der Exzellenz, Notwendigkeit und Vertrauenswürdigkeit“ offensichtlich nicht bestehen, ebenfalls ihren Job verlieren würden.

Ganz unerwartet kommen die neuen Entlassungen nicht. Das Nachrichtenportal Bloomberg berichtete zuvor mit einem Verweis auf Insiderinformationen, dass Teslas gesamter Personalabbau, der Anfang April 2024 begann, bis zu 20 Prozent der Belegschaft oder weit über 20.000 Mitarbeiter betragen könnte.

Tinucci verantwortete bisher das Supercharger-Geschäft. Sie war nicht nur für den Ausbau des Netzes der Tesla Ladestationen zuständig, sondern auch dafür, andere Hersteller wie Ford oder General Motors dazu zu bewegen, den NACS-Stecker zu übernehmen. Sie erhielt durch ihre Bemühungen 2023 einen Platz auf der TIME 100 Climate Liste sowie als eine von wenigen Frauen auf der Motor Trend's auto industry power list (Platz 2).

Trotzs Tenucci’s Entlassung will Musk laut seiner Mail weiterhin die Ladestationen für E-Autos bauen. Ob die Entlassungen bedeuten, dass der Ausbau des Ladenetzwerks weniger stark forciert, vielleicht reduziert wird, bleibt abzuwarten.

Erst vergangene Woche meldete Tesla einen deutlichen Rückgang seiner Einnahmen. Schuld daran sei hauptsächlich die sinkende Nachfrage bei E-Autos. Doch das Unternehmen hat auch immer wieder mit technischen Herausforderungen zu kämpfen. Auch beim neuesten Modell gibt es Probleme, so musste der Cyber-Truck aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Strompedal zurückgerufen werden.

Neue Hoffnung zeigt sich für das Unternehmen nun in China. Wie zuvor berichtet, wurde das Fahrassistenzsystem dort vorerst unter Auflagen genehmigt. Da China neben den USA einer der wichtigsten Märkte für das Unternehmen ist, könnte dies die Talfahrt des Unternehmens vorerst stoppen.

(cbr)