Auf dem 36. Wiener Motorensymposium

Unterm Leuchtturm

Die Crème der internationalen Motorenentwicklung trifft sich zum 36. Wiener Motorensymposium auf der Wiener Hofburg. Aus dem Treffen weniger Enthusiasten hat sich eine Leuchtturmveranstaltung mit mehr als 1000 Teilnehmern entwickelt. Einige Lichtzeichen von der Veranstaltung

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Von
  • Stefan Grundhoff
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Wien, 8. Mai 2015 – Die Crème der internationalen Motorenentwicklung läuft gesammelt auf, wenn Prof. Dr. Hans Peter Lenz einmal im Jahr in die Wiener Hofburg lädt. Die großen Autohersteller schicken ihre Spezialisten ebenso wie die innovativen Zuliefererbetriebe. Aus dem kleinen, beschaulichen Treffen von von paar Enthusiasten hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine Leuchtturmveranstaltung mit mehr als 1000 Teilnehmern entwickelt, auf der die Firmen sich und Ihre Mitarbeiter in Szene setzen und damit zugleich Jahrmarkt, Fachmesse, Kegelabend, Festveranstaltung, Jobbörse und Showbühne.

Was möglicherweise in ein paar Jahren Serie in Alltagsautos wird, ist hier schon zu bestaunen. Die Präsentationen gehen allerdings noch weitgehend an der breiten Öffentlichkeit vorbei, denn das Ingenieursdeutsch in den einzelnen Vorträgen in Fest- und Zeremoniensaal sowie den turbulenten Gängen der Hofburg verstehen nicht alle künftigen Endkunden.

Downsizing allein ist kĂĽnftig zu wenig

Nicht zum ersten Mal steht bei der 36. Auflage fast alles im Zeichen der Effizienz. Downsizing der Motoren allein, bisher erfolgreich, genügt nicht mehr. „Die Grenzen des Downsizing sind bald erreicht“, erklärt Friedrich Eichler, höchster Motorenentwickler im Hause Volkswagen, „wir brauchen Hybride. Sonst können wir die Verbrauchsvorgaben nicht erreichen.“ Mit seiner Meinung ist Eichler nicht allein. Der Veranstalter Hans Peter Lenz weist darauf hin, dass Plug-In-Hybride wohl auf längere Sicht als Brückentechnologie dienen werden, während sich reine Elektrofahrzeuge weiterhin schwer tun werden.

Nach einer Schaeffler-Studie steigt der Hybrid-Anteil bis 2030 auf rund 35 Prozent, während den reinen Elektroautos weniger als zehn Prozent eingeräumt werden. Der allergrößte Teil der Fahrzeuge wird also weiterhin einen Verbrennungsmotor haben. „Wir brauchen einen systemischen Ansatz“, fordert Schaeffler-Vorstand Peter Gutzmer, „der urbanen Mobilität wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Bis 2025 steigt die Weltbevölkerung auf über acht Milliarden. 60 Prozent davon werden in Städten wohnen.“ Immer strengere Schadstoffvorgaben sind da unausweichlich und werden zu einer zusätzlichen Herausforderung.