Google testet in Kalifornien – "Leonie" kurvt durch Braunschweig

Autonome Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr

Autonome Fahrzeuge wagen sich in den öffentlichen Straßenverkehr: Jetzt wurde bekannt, dass Google schon seit Monaten eigene Roboter-Autos testet – und in Braun­schweig absolvierte "Leonie" ihre Feuerprobe

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  • ssu
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Mountain View (Kalifornien/USA)/Braunschweig, 11. Oktober 2010 – Ob auf kalifornischen Highways oder mitten in einer niedersächsischen Großstadt: Autonom fahrende Pkw machen derzeit die Runde. Mussten die Fahr-Roboter im vergangenen Jahrzehnt aus Sicherheitsgründen ihr Können noch auf abgesperrten Parcours unter Beweis stellen, wagen sich ihre Erbauer jetzt in den realen Straßenverkehr – freilich sitzt noch immer ein Mensch am Steuer, der im Notfall eingreifen kann.

Google sieht Zukunftsmarkt

Am Wochenende wurde überraschend bekannt, dass der Internet-Gigant Google selbst an Roboter-Autos arbeitet und bereits eine Testflotte im Straßenverkehr Kaliforniens fahren lässt. Die Wagen sind mit Kameras, Radar-Sensoren und Laser-Messgerät ausgerüstet, erläuterte der Entwickler Sebastian Thrun in einem Blog-Eintrag. Die Tests hatten zum Ergebnis, dass die Roboter-Autos sowohl zügiger als auch sicherer als die Chauffeure aus Fleisch und Blut fahren, berichtet die New York Times. Die Testflotte besteht demnach aus sechs Toyota Prius, von denen inzwischen auch Amateurvideos im Netz kursieren, und einem Audi TT.

Kein Unbekannter am Ruder

Der aus Deutschland stammende Sebastian Thrun ist buchstäblich ein alter Fahrensmann in Sachen Roboter-Autos: 2005 gewann "Stanley" – ein unter Thruns Führung von Studenten von der Elite-Uni Stanford modifizierter, autonom fahrender VW Touareg – die mit zwei Millionen US-Dollar dotierte "Grand Challenge" der Pentagon-Technologieagentur DARPA. 2005 noch als Außenseiter gestartet, belegte das Stanford-Team zwei Jahre später mit dem Passat "Junior" Platz zwei.