Hebel-Mechanismus sperrt dünne Benzin-Zapfpistolen aus

BMW führt Fehlbetankungsschutz für Diesel ein

Einen dicken Diesel-Zapfhahn in einen Benziner zu stecken ist schwierig – umgekehrt ist es umso leichter. Um die Motoren zu schützen, rüstet BMW seine Diesel mit einem serienmäßigen Sperr-Mechanismus aus

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  • ssu
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München, 17. Februar 2009 – Wenn Dieselkraftstoff mit Benzin vermischt ist, kann dies für einen modernen Selbstzünder fatale Folgen haben. Und auch wer seinen Fehler beim Tanken noch bemerkt, bevor er den Motor anlässt, muss einigem Aufwand treiben, bevor er den Wagen wieder benutzen kann. BMW stattet daher seit Januar alle neuen Diesel-Modelle serienmäßig und ohne Aufpreis mit einem Fehlbetankungsschutz aus – nach eigenen Angaben sind die Bayern der erste Automobilhersteller, der ab Werk eine solche Vorrichtung am Tankstutzen verbaut.

Über 5000 Fehlgriffe jährlich

Eine effektive Geräuschisolierung und fehlende Typschilder erhöhen die Gefahr, Dieselautos mit Benzinern zu verwechseln. BMW zufolge leistet allein der ADAC in Deutschland in mehr als 5000 Fällen pro Jahr Hilfe aufgrund einer Fehlbetankung. Auch wenn der Fehler noch vor dem Motorstart bemerkt werde, führe an der Entleerung des Tanks, der Reinigung des Kraftstoffbehälters, der Leitungen und der Pumpe sowie dem Wechsel des Dieselfilters kein Weg vorbei, warnt BMW.

Das sehen manche Kfz-Mechnaniker zwar anders, sofern man versehentlich nur eine kleine Menge Benzin getankt hat – schließlich war das früher im Winter sogar üblich. Allerdings sollte man das bei modernen Motoren nicht riskieren, da sie weit höher belastet sind. Laut BMW sind zum Beispiel Kraftstoffpumpe weniger „benzintolerant“ als früher, schon bei geringer Beimischung von Benzin leide die Schmierung. Auch das Beimischen von Benzin im Winter ist heute unnötig, weil Winterdiesel ohnehin auf Temperaturen unter etwa -20 C° ausgelegt ist.