Clean-Diesel-Inititative in den USA

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Womit auch das Word "Hybrid" gefallen ist, worüber sich viele Deutsche anders als noch vor rund zehn Jahren nicht mehr lustig machen. Zwar stimmt es nach wie vor, dass bei Konstantfahrt ein Hybrid im Vergleich zu einem Diesel beim Verbrauch den Kürzeren zieht. Es lässt sich aber nicht mehr ernsthaft abstreiten, dass etwa Toyota mit seiner ausgefuchsten leistungsverzeigten Hybridtechnik Alltagsverbräuche hinbekommt, die höchst respektabel sind. Gerade bei gemischten Fahrprofilen und im Stadtverkehr schlägt etwa der Prius so manchen Diesel. Angesichts der Tatsache, dass bei gleichem Verbrauch ein Benziner rund 13 Prozent weniger CO2 ausstößt, ist er dann ökologisch im Vorteil. Und so fahren eben auch die deutschen Hersteller in den USA zweigleisig, man weiß ja nicht, wie der technologische Wettstreit endet.

Spaß statt Sparen

Ein Knackpunkt für den Erfolg des Diesels könnte der hohe Preis werden. Wenn es um die Anschaffungskosten für ein Auto geht, sind Amerikaner oft noch pragmatischer als Deutsche. Amerikaner kaufen Autos gerne direkt vom Hof, Spontankäufe sind gängiger als bei uns. Und auch sie rechnen sich aus, ob man mit einem Diesel günstiger fährt. Häufig wird das nicht der Fall sein. Die Argumentation mit den längeren Strecken im Flächenland USA hilft nicht unbedingt weiter: Erstens ist der Dieselkraftstoff in den USA teurer als Benzin. Und zweitens wird der Weg zwischen Wirtschaftsmetropolen oft per Flugzeug überbrückt. In Deutschland ist das Fahren von langen Strecken eigentlich nur deswegen gängig, weil zwischen Wirtschaftszentren nur Mittelstrecken zu bewältigen sind. Flapsig gesagt: Man kann in den USA zwar weit fahren, es ist aber eben oft zu weit.

Der Anschaffungspreis eines Fahrzeugs dagegen realtiviert sich schnell, wenn man das Fahrprofil betrachtet. Beispiel BMW X5: Dieser ist in den USA zwar teurer als ein ähnlich starker Benziner – wenn man die Leistung betrachtet. Beim Vergleich des maximalen Drehmoments allerdings dreht sich das Bild. Auch das muss den Leuten natürlich erst einmal begreiflich gemacht werden, zumal gerade in einem Land mit Tempolimit Newtonmeter mehr zählen als Pferdestärken.

Wider die deutsche Dominanz

Man greift aber ohnehin zu kurz, wenn man nur mit den individuellen Kosten argumentiert. Auch in Deutschland fahren viele Menschen ja nicht einen Diesel, weil er so günstig wäre, sondern weil er Spaß macht. Zwar haben aufgeladene Benziner in dieser Hinsicht aufgeholt, aber die Souveränität selbst kleiner Dieselmotoren wie etwa dem 1.6 TDI von Volkswagen ist nach wie vor ein Argument für den Selbstzünder. Opel hat unlängst einen sogar einen 1.6er vorgestellt, der ein Drehmoment von 320 Nm herausdrückt, bemerkenswert.

Schützenhilfe für den Diesel kommt in den USA aber mittlerweile auch aus anderen Ecken, es kann den Deutschen nur recht sein: Unter dem Titel "Bring Subaru Diesel to the US!" kämpfen Subaru-Fans dafür, dass der Boxer-Diesel endlich auch in die USA kommt. Die Chance besteht vielleicht auch, weil die Japaner nun auch das für diesen Markt obligatorische Automatikgetriebe dafür fertig haben. Vorläufig ziert such Subaru USA noch, das japanische Werk könne nicht genügend Diesel-Modelle liefern, um auch den großen US-Markt zu beliefern. Dafür hat Mazda eine Dieselversion des 6 für die USA angekündigt. Sie wird mit dem 2,2-Liter-"Skyactiv"-Dieselmotor nach Amerika kommen, der auch bei uns angeboten wird und selbst in den USA keine weitere Abgasnachbehandlung zur NOx-Reduktion benötigt. Das ist insofern sehr bemerkenswert, als alle anderen Hersteller dazu entweder einen NOx-Speicherkat oder die SCR-Technologie mit AdBlue-Zugabe einsetzen müssen, was ihre Diesel-Versionen deutlich verteuert. Selbst amerikanische Marken beginnen, Diesel-Pkw in den Markt zu bringen. Dazu gehört zum Beispiel der Chevrolet Cruze, ein Schwestermodell des Opel Astra, der mit einem 2,0-Liter-Diesel kommen wird. Der Motor wurde unter kräftigster Mithilfe aus Turin und Rüsselsheim entwickelt.