GM setzt auf Downsizing, Hybridkonzepte und reinen Elektroantrieb

Die Antriebe der Zukunft: General Motors stellt seine Konzepte vor

Auch bei General Motors wissen die technischen Entscheider, dass es nicht nur eine Antwort auf die Frage gibt, wie zukünftige Autos angetrieben werden. Nun hat GM verschiedene Konzepte vorgestellt

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Von
  • rhi
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Venaria Reale (Italien), 16. Mai 2008 – Auch bei General Motors wissen die technischen Entscheider, dass es derzeit nicht nur eine Antwort auf die Frage gibt, wie zukünftige Autos angetrieben werden. Nun hat GM verschiedene Konzepte vorgestellt. Auch für den amerikanischen Auto-Giganten stehen Verbrauchssenkungen und weniger Abgase im Vordergrund. Doch für den weltweit agierenden GM-Konzern ergeben sich durch seine globalen Aktivitäten verschiedene Probleme: Während sich in Europa Benziner und Dieselmotoren ungefähr gleich viel verkaufen und die Handschaltung dominiert, sind fast alle US-Automobile mit Ottomotoren und Automatikgetrieben ausgerüstet. Zudem favorisieren die europäischen Autokäufer Vierzylinder-Motoren, während in USA Sechs- und Achtzylinder beliebt sind. Vor Ort hatten wir Gelegenheit, den Chevrolet Tahoe Hybrid zu fahren, der baugleich mit dem Cadillac Escalade Hybrid ist.

Neuer 1,4-Liter-Turbobenziner

Um für jede Region der Welt einen passenden Antrieb anbieten zu können, investiert GM in den nächsten Jahren die Summe von 700 Millionen Dollar. Die Umsetzung wird in mehreren Schritten erfolgen: Die erste Stufe des Plans befasst sich mit der Optimierung von Verbrennungsmotoren hinsichtlich Verbrauch und Abgasen. Unter dem Begriff „Rightsizing“ verfolgt auch GM die Strategie, aus relativ wenig Hubraum viel Leistung herauszuholen. So wird ab dem Jahr 2010 ein neuer Benziner mit Turboaufladung weltweit eingesetzt, unter anderem auch im neuen Opel Astra. Der Motor mit einem Hubraum von 1398 Kubikzentimetern wird voraussichtlich eine Leistung zwischen 120 und 140 PS liefern und 175 bis 200 Newtonmeter Drehmoment entwickeln. Dabei soll er um acht Prozent sparsamer sein als ein vergleichbarer Saugmotor. Hauptmerkmale des Motors sind neben dem im Abgaskrümmer integrierten Turbolader ein vollvariabler Ventiltrieb und eine Benzindirekteinspritzung. Das höchste Drehmoment liegt schon früh an und soll in einem breiten Drehzahlbereich zur Verfügung stehen.

HCCI: Benziner mit Dieselprinzip

Als weiteren Baustein für mehr Kraftstoffeffizienz arbeitet GM am so genannten HCCI-Verfahren. Die Abkürzung steht für „Homogenous Charge Compression Ignition“, die kontrollierte Selbstzündung. Hiermit sollen Ottomotoren die Effizienz von Dieseln erreichen. Dabei wird ein mageres und homogenes Gemisch durch Kompression zur Selbstzündung gebracht. Zur Kontrolle der Selbstzündung sind Drucksensoren im Zylinder notwendig. Obwohl mit der Serienreife nicht vor 2010 zu rechnen ist, befindet sich bereits ein Opel Vectra in der Fahrerprobung, dessen serienmäßiger 2,2-Liter-Vierzylinder-Motor modifiziert wurde. Lediglich beim Kaltstart, beim starken Beschleunigen und bei hohen Drehzahlen schaltet der HCCI-Motor auf konventionelle Verbrennung um. Als Entwicklungsziel nennt GM eine Verbrauchssenkung um rund 15 Prozent bei guten Abgaswerten.