Neue Motorengeneration mit Biturbo und Benzindirekteinspritzung

Ecoboost: Ford fängt beim Downsizing groß an

Ford führt in den USA 3,5-Liter-Sechszylinder-Motoren mit Turboladern und Direkteinspritzung ein. Die Downsizing-Maßnahmen kommen wohl auch bald kleineren Ford-Motoren zugute

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Inhaltsverzeichnis

Köln, 16. Januar 2009 – Ford meldet das Debüt der neuen Ecoboost-Motorenfamilie mit einem Hubraum von 3,5 Liter. Die neuen Motoren werden zunächst in den Modellen Ford Flex sowie Lincoln MKS und MKT eingesetzt. Sie wurden im Rahmen der Pressetage der Autoshow in Detroit vorgestellt..

Erster Biturbo-Sechszylinder von Ford

Durch die Verknüpfung von Benzindirekteinspritzung mit einer Biturbo-Aufladung soll der Vierventil-V6 so drehmomentstark wie ein deutlich größerer V8-Sauger sein. Bei einem Biturbo werden zwei Lader parallel eingesetzt, jeweils einer pro Zylinderbank. Wichtiger ist jedoch der Spareffekt durch das Downsizing, auch wenn dieser Begriff in dieser Hubraumklasse für manch einen deplatziert wirken mag. Mit seiner Hilfe sinkt der Kraftstoffverbrauch laut Ford im Vergleich zu einem gleich starken Achtzylinder um bis zu 15 Prozent – ohne Leistungseinbußen.

362 Stunden Vollgas

Bei dem Ford-Motor sind es zwei Turbos vom Typ Honeywell GT15. Sie erreichen Drehzahlen von bis zu 170.000 Touren pro Minute. Da sie vergleichsweise klein ausgelegt wurden, sprechen sie bereits bei niedrigen Motordrehzahlen an und reduzieren auf diese Weise das „Turboloch“ auf ein Niveau, das für den Fahrer kaum noch spürbar ist. Andererseits sind sie dadurch bei höheren Drehzahlen nicht mehr viel ausrichten, doch das ist hier auch nicht die Zielsetzung. Trotz der hohen Temperaturen von bis zu 950 Grad Celsius, mit dem die wassergekühlten Turbos arbeiten, soll das System „bedingungslos zuverlässig“ arbeiten, nichts anderes wird der Kunde freilich erwarten. Eine Erwähnung wert ist dieser Umstand wohl, weil amerikanische Kunden längst noch nicht so vertraut mit aufgeladenen Ottomotoren sind wie Europäer. Zu den Testprozeduren von Ford gehörte eine Vollgas-Dauerbelastung über 362 Stunden. Hinzu kommen 1500 Zyklen, bei denen das Aggregat nach jeweils zehn Minuten Vollgas abrupt und ohne zusätzliche Kühlung abgestellt wird.