Erste Ausfahrt: Ford Fiesta ST

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Den Verbrauch des Fiesta ST im WLTP gibt Ford mit 6 Litern an. Der 1,5-Liter-Dreizylinder ist nach der Abgasnorm Euro 6d-TEMP homologiert. Damit wird der Verbrauch nicht mehr im NEFZ (Neuer europäischer Fahrzyklus) gemessen, sondern im WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure). Da er zumindest temporär ein Benzin-Direkteinspritzer ist, muss er auch beim Feinstaub die seit der Abgasnorm Euro 6c verbindlichen Grenzwerte einhalten. Dafür bekommt er einen Partikelfilter.

Beachtlicher Rest

Richtig gut gelungen ist Ford das Fahrwerk. Die Entwickler haben den kleinen Sportler nicht zu hart abgestimmt, was in Bezug auf hohe Kurvengeschwindigkeiten ohnehin kontraproduktiv gewesen wäre. Natürlich ist er etwas straffer als die ziviler motorisierten Versionen, doch der Restkomfort ist beachtlich. Das liegt auch an der Lenkung, die zuverlässig mitteilt, was sich zwischen Asphalt und Reifen abspielt, ohne dabei zu nervös um die Mittellage zu sein. Auch ohne das aufpreispflichtige Sperrdifferential bewegt sich der ST recht agil, allerdings schiebt der flinke Kölner dann früher über die Vorderräder in Richtung des Kurvenrands, sprich: Für Fahrdynamiker führt an der Sperre kein Weg vorbei.

Für 22.100 Euro bekommt man den Fiesta ST als Dreitürer, zwei zusätzliche Pforten kosten 800 Euro Zuschlag. Damit bleibt der Fiesta ST deutlich unter dem, was VW für den Polo GTI verlangt. Auch der vergleichbare Renault Clio ist teurer als der Fiesta ST. Beide haben allerdings ein Doppelkupplungsgetriebe eingebaut, das es aktuell für den Ford noch nicht gibt.

Doch vielleicht ist das ganz im Sinne der Zielgruppe, wobei sich diese gegenüber dem eingangs erwähnten Corsa-A-Steuermann erheblich gewandelt haben dürfte. Denn keiner der modernen Ableger ist ein spartanisches Sportgerät. Sie alle sind alltagstaugliche Allrounder, der erste Corsa heute dagegen ein Fall für Nostalgiker mit masseninkompatiblem Geschmack. In einem freilich gleichen sie sich: Die diebische Freude, mit einem Kleinwagen ein größeres Auto deutlich hinter sich lassen zu können. Vor 30 Jahren reichte dafür ein Polo G40, ein Fiat Uno Turbo oder ein Fiesta XR2i mit rund 100 PS.

(mfz)