Fahrbericht Kia Optima Sportswagon

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Ein Lob an die Fahrwerkstechniker, die den GT auf der Nürburgring-Nordschleife feinabgestimmt haben. Vom Antrieb her hätte man sich allerdings auch vom schnellsten Kia mehr erwartet. Ab 180 km/h auf der Autobahn wird es zäh. Drückt man jetzt aufs Gas, klingt der 4-Zylinder etwas beleidigt angestrengt und die Beschleunigung wirkt im Vergleich dazu enttäuschend. Bei meinem alten 3er BMW mit 170 PS fühlt sich das deutlich souveräner an. Der Verbrauch ist für das Gebotene zu hoch. Bei der Vollgasfahrt von München nach Leipheim zeigt der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 14,5 Litern an. Der NEFZ-Verbrauch von kombiniert 8,2 Liter dürfte sich nur schwer erreichen lassen.

Harmonischer Hybrid

Da passt der Plug-in-Hybrid-Antrieb besser zum Optima. Er erlaubt laut Werksangabe rein elektrisches Fahren über eine Distanz von bis zu 50 km. Am harmonischsten fährt er sich, wenn man sanft Gas gibt, vernünftig sowie vorausschauend fährt und man in der Leistungsanzeige anstelle des Drehzahlmessers kontinuierlich im grünen Eco-Bereich bleibt. Dann bleibt der 4-Zylinder-Benzindirekteinspritzer, der mit 156 PS der Systemleistung von 205 PS zuarbeitet, akustisch komplett im Hintergrund. Ich ertappe mich dabei, wie ich im Plugin einen runderen, ausgewogeneren Fahrstil pflege und explosionsartigen Leistungseinsatz vermeide.

Nach etwa 35 km durch verwinkelte Landstraßen mit großen Höhenunterschieden weist der Bordcomputer dafür einen Durchschnittsverbrauch von 4,4 Litern pro 100 km aus. Allerdings bin ich mit randvollen Batterien und sehr hohem Elektroanteil gefahren. Man muss erst sehen, was so ein Wert im richtigen Leben für Umwelt und Geldbeutel bedeutet. Die NEFZ-Angabe von 1,6 Litern auf 100 km hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun – der kruden ECE-Norm R 101 sei Dank.

Der Optima-Plug-In-Hybrid ist zunächst nur als Limousine verfügbar, deren Kofferraumvolumen wegen des Batteriepakets von 510 Litern auf 307 Liter schrumpft. Zudem entfällt die Umklappmöglichkeit der Rücksitzlehne. Das kann man heutzutage auch besser hinkriegen. Ein Passat GTE hat als Limousine immerhin 402 Liter Kofferraum, die sich auf 952 Liter erweitern lassen. Bleibt abzuwarten, ob die Integration des Batteriepakets bei der Kombiversion besser gelöst sein wird. Sie ist für Mitte nächsten Jahres angekündigt. Die Limousine kostet ab 44.490 Euro mit einer bereits sehr umfänglichen Ausstattung, mit allen verfügbaren Extras 47.640 Euro.