Fahrbericht: Toyota Yaris GRMN

Inhaltsverzeichnis

Da ein Kompressor den Motor pusht und kein Turbolader mit seiner typischen Trägheit, hängt das Aggregat direkt am Gas. Beim flotten Herausbeschleunigen aus der Kurve hilft ein Torsen-Differenzial: Kein Durchdrehen auch auf feuchter Fahrbahn, kein Flattern in den angetriebenen Vorderrädern beim Kick aufs Gaspedal. Laut Datenblatt braucht der Yaris GRMN gerade mal 6,4 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h – fast eine halbe Sekunde weniger als der Opel Corsa OPC und immer noch 0,3 Sekunden schneller als der neue VW Polo GTI. In der Höchstgeschwindigkeit liegen Yaris und Corsa mit 230 km/h gleich, der Polo schafft 237 km/h.

Dabei schluckt der Yaris GRMN nicht gerade wenig: 7,5 Liter sind es schon offiziell. Bei entsprechender Fahrweise ist es auch mal das Doppelte. Der CO2-Ausstoß von 170 g/km ist im Segment Spitze. Wenn wir gerade bei den Emissionen sind: Er klingt ziemlich zivilisiert. Um neue, europäische Grenzwerten einhalten zu können, wurde der Yaris GRMN fünf Dezibel leiser als bisher. Zum Glück hat Toyota auf Tricks wie eine Soundleitung in den Innenraum verzichtet.

Längst ausverkauft

Toyota verlangt für den Yaris GRMN satte 30.900 Euro. Dafür bekommt man anderswo schon einen ausgewachsenen VW Golf GTI. Für ihre Hot Hatches rechnet die Konkurrenz durchweg deutlich weniger ab. Der VW Polo GTI etwa ist mit ähnlich guten Fahrleistungen schon ab 23.950 Euro zu haben, der Opel Corsa kostet als OPC-Version keine 25.000 Euro. Gerade mal der Mini Cooper JCW liegt auf gleichem Preisniveau wie der Yaris. Die Toyota-Kunden scheint das allerdings nicht sonderlich zu stören: 600 Exemplare vom Yaris GRMN werden im französischen Valenciennes gebaut. 200 davon gehen nach Japan, 400 bleiben in Europa, 104 davon in Deutschland. Alle 600 sind bereits verkauft.

Der Deckungsbeitrag, den der Flitzer zum Konzernergebnis beisteuern soll, lässt sich nicht nur in Euro oder Yen ausdrücken. Für Toyota ist der Yaris GRMN mehr als nur ein Auto. Er soll vor allem Pluspunkte fürs bislang wenig emotional geprägte Image der Japaner sammeln. Das dürfte mit dem „Meister des Nürburgrings“ durchaus gelingen. (imp)