Greenpeace: Verkehr auf erneuerbare Energien umstellen

Der komplette Verkehr muss aus Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace bis spätestens zum Jahr 2035 auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dies sei notwendig, um das beim Klimagipfel in Paris beschlossene Klimaziel zu erreichen

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Elektroautos, Hybridantrieb, alternative Antriebe

(Bild: Opel)

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Von
  • Martin Franz

Der komplette Verkehr muss aus Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace bis spätestens zum Jahr 2035 auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dies sei notwendig, um das beim Klimagipfel in Paris beschlossene Klimaziel zu erreichen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken, sagte der Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die Politik muss den Herstellern jetzt ehrlich sagen, dass der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell ist und sie ihre Produktpalette darauf einstellen müssen.“

„Die Politik muss den Herstellern jetzt ehrlich sagen, dass der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell ist“, meint Daniel Moser von Greenpeace. Dies dürfte denen Angesprochenen freilich längst klar sein.

(Bild: Opel)

Moser begrüßte die aktuelle Debatte in Norwegen. Norwegen hat im Kampf gegen den Klimawandel ehrgeizige Ziele: Wenn es nach den Plänen der Regierungsparteien geht, sollen ab 2025 alle erstmals zugelassenen Fahrzeuge nur noch lokal emissionsfrei fahren. Damit soll der Ausstoß von klimaschädlichen Abgasen verringert werden. Das ist ein wichtiger Punkt im Nationalen Transportplan, der derzeit im Land heftig diskutiert wird.

Deutschland müsse bis zur Bundestagswahl 2017 ein ähnliches Ziel wie Norwegen verankern, sagte Moser. „Wenn Deutschland den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor verschläft, verliert das Land seine Position als Innovationsführer im Bereich Mobilität, Umwelt und Klimaschutz.“ Schon heute drängten mit Konzernen wie Google oder Tesla mächtige neue Spieler auf den Markt. „Wenn die deutschen Hersteller in den kommenden Jahren bei E-Autos und neuen Mobilitätsangeboten nicht links überholt werden wollen, dann müssen sie schleunigst reagieren.“

Die deutschen Hersteller haben in den vergangenen Jahren in dieser Richtung allerdings einiges bewegt. So betrieben viele inzwischen eigene Carsharing-Unternehmen. Zudem gibt es inzwischen auch von deutschen Herstellern einige Hybrid- und Elektroautos. Die Absatzzahlen sind insgesamt allerdings mäßig und haben sich auch durch die im Mai 2016 beschlossene Prämie bislang nicht merklich verändert.

Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, hatte am vergangenen Dienstag gesagt, für Deutschland könnten die norwegischen Pläne kein Vorbild sein. Effiziente Verbrennungsmotoren und das Elektrofahrzeug seien keine Gegensätze, sondern ergänzten einander: „Beide Antriebsarten sind notwendig, wenn die Politik ambitionierte Klimaziele erreichen will.“ Moser sagte, generell könne eine zukunftsfähige Mobilität nur gelingen, wenn die Rolle des Autos im Verkehr deutlich kleiner werde. „Besonders in Städten wird der Abschied vom eigenen Pkw schneller vonstatten gehen als es sich viele bislang vorstellen.“

(mit Material der dpa) (mfz)