Kalendertür 23

NextEV NIO EP9: Chinas Rekordjäger

China gibt kräftig Gas in Sachen E-Mobilität. Der NextEV Nio EP9 hat 2016 den Rundenrekord auf dem Circuit Paul Ricard und den Rekord für Elektroautos auf der Nordschleife gebrochen. „Serienfahrzeug“ ist dabei ein Euphemismus für einen Wagen, der für 1,3 Millionen Dollar nur auf Bestellung gefertigt wird

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alternative Antriebe, Elektroautos 4 Bilder
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Von
  • Bernd Kirchhahn

In China können sie sich in Sachen Automobilbau so ziemlich alles erlauben. Das Land ist die Zukunft der Branche. Im Jahr 2030 wird China für 20 Prozent des Umsatzes dieser Branche verantwortlich sein, wie McKinsey in einer Studie zum Wandel der Mobilität heraus fand. Wenn in China Elektroquoten eingeführt werden, dann tüftelt in Europa jeder an Batterien. Sollten dem Europäern das Verständnis für die ein oder andere Studie fehlen, weil die Displays zu groß und die Assistenzsysteme zu üppig sind, dann kann gesagt werden: ist egal, die werden nicht für euch gebaut.

China gibt kräftig Gas in Sachen Elektromobilität, besonders in Form des NextEV Nio EP9. Der Wagen hat 2016 den Rundenrekord auf dem Circuit Paul Ricard gebrochen. Statt in 2:40 Minuten umrundete er die Strecke in 1:52,78 Minuten. Anschließend pulverisierte er noch den Rekord für Elektroautos auf der Nordschleife. Nach 7:05,12 Minuten war die Strecke gemeistert. Das Video dazu veröffentlichte das Unternehmen im März 2017.

In Summe ein Megawatt

Basis dieser Beinahe-Phantasie-Zeiten sind vier Elektromotoren mit jeweils 250 kW – also in Summe ein Megawatt. Die neue Basislinie für Elektrosupercars, wie das Jahr 2017 gezeigt hat. Die Beschleunigung auf Tempo 100 gelingt in weniger als drei Sekunden, auf Tempo 200 ist der Fahrer nach 7,1 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit gibt das Unternehmen mit 313 Stundenkilometern an.

Erstaunlich. Denn dieses Hypercar wiegt satt 1735 Kilogramm, was vor allem am 635 Kilogramm schweren Batteriepack liegt. Das soll – wird der Wagen nicht gerade über die Nordschleife geprügelt – eine Reichweite von 427 Kilometern garantieren.

Scheinbar waren die Verantwortlichen aber mit der Zeit auf der Nordschleife noch nicht zufrieden und so kehrten die Chinesen im Frühjahr 2017 wieder zurück in die Eifel und brannten eine Zeit von 6:45,9 Minuten ins Geläuf, um den Titel des schnellsten Serienfahrzeugs für sich beanspruchen zu können. Zum Vergleich: der Porsche 911 GT2 RS, der von den Fans als „King am Ring“ gefeiert wird ... oder zumindest wurde ... brauchte 6:47,3 Minuten.

Wobei „Serienfahrzeug“ dabei ein Euphemismus der Chinesen ist für einen Wagen, der 1,3 Millionen Dollar kostet und nur auf Bestellung gefertigt wird. (fpi)