Test Motorrad-Navi Garmin Zumo 590 LM

Platz an der Sonne

Transflektives Display, schneller Prozessor, neue Menüstruktur, tolle Funktionen wie „kurvenreiche Runde planen“: Das neue Zumo 590 ist das beste Motorradnavi am Markt. Das alles kostet allerdings: 650 Euro.

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Wechselakku. Danke, Garmin. 13 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Clemens Gleich
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Stuttgart, 5. Juni 2014 – Gleich zu Anfang das nötige Geständnis: Der Zumo 390 ging versehentlich komplett an mir vorbei. Meine Referenz mit relevanter Eigenerfahrung ist das Garmin Zumo 660, das auch als „BMW Motorrad Navigator“ an Kunden von Propellermaschinen vermarktet wird. Dieses Gerät gibt es noch. Doch wer neu kauft, sollte das 660 aus der Kaufplanung verbannen. Denn das Zumo 590 ist viel, viel besser. Es kostet allerdings auch 650 Euro, 100 Euro mehr als das immer noch teure 660er.

Das ist eine Menge Holz. Ein anständiges Motorrad-Navi ist jedoch für Tourenfahrer das wichtigste Zubehör überhaupt. Keine andere Investition hebt die Spaßqualität beim Erfahren unbekannten Terrains im Urlaub stärker als so ein automatischer Fahrwegrouter. Erfahrene Navi-Fahrer können sich über jedes beliebige Motorrad-Navi am Markt beliebig lange über jeweils andere Dinge aufregen, Garmins 660 war jedoch eine lange Zeit, naja, nicht das beste, aber doch das am wenigsten schlechte Gerät. Das 590 übernimmt diese Führungsrolle, denn es ist richtig gut geworden.

Hardware: top

Wie vorher: Einfach herausnehmbarer Tauschakku hinter einem sehr soliden Deckel. Geringe Toleranzen. Schneller Prozessor. Hochwertige Lackierung. Stabile Grundkonstruktion. Und eine spielfreie Halterung mit Presspassung. Nicht einmal das Einzylinder-Rütteln der KTM 690 Duke konnte über ein paar hundert Kilometer Testfahrt auch nur stumpfe Stellen in den Lack reiben. Der Nachteil der Halterung bleibt vom Zumo 660: Die Stromversorgung ist vergossen und verpresst, man kann die Halterung also nicht ohne Weiteres abnehmen. Für die Fahrten ohne legt Garmin eine Abdeckung bei, die auch die Kontaktstifte gegen Wasser abdichtet. Das ist für die Funktion nicht unbedingt nötig, hilft aber auf jeden Fall gegen den Dauerverschleiß.

Seit längerem arbeitet Garmin daran, jetzt geht er mit dem Zumo 590 in Serie: der neue Bildschirm, der sowohl schön weiß hintergrundbeleuchtet werden kann als auch mit einer reflektierenden Folie Tageslicht ausnutzt. Die maximale Helligkeit gegenüber den vorigen hellen TFT-Schirmen sinkt bei dieser Konstruktion, doch je stärker das einfallende Sonnenlicht, umso besser die Lesbarkeit. Das bedeutet auch: Im Batteriebetrieb kann die Lampe tagsüber aus sein, wobei der Batteriebetrieb bei dieser Halterung nur in Notfällen relevant werden dürfte. Fürs Protokoll: Die Batterie hält mit voller Hintergrundbeleuchtung knapp vier Stunden, unbeleuchtet dürften auch fünf drin sein.