Der Opel Astra kommt jetzt auch mit Stufenheck – wir haben ihn gefahren

Stufenschnitt: Opel Astra Limousine 1.7 CDTi

Opel hat nicht nur die Astra-Reihe aufgefrischt, sondern ihr auch eine Stufenheck-Limousine spendiert. Wie sich der neue Viertürer mit 130 PS starkem 1,7-Liter-Diesel fährt, haben wir ausprobiert

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Opel Astra Limousine: Newcomer mit dem frisch gelifteten Gesicht 17 Bilder
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  • hdi
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Frankfurt/Main, 5. September 2012 – Das Stufenheck spielt in Deutschland eigentlich nur in höheren Klassen eine nennenswerte Rolle, wobei dort sogar der umgekehrte Trend zu beobachten ist: Plötzlich ist das Schrägheck bei Fahrzeugen wie dem BMW 5er GT standesgemäß. Andererseits kommt in der "Golf-Klasse" wieder das Stufenheck auf, zum Teil freilich als Nebeneffekt internationaler Marktverschiebungen: Der Skoda Rapid beispielsweise ist ein Auto, was weltweit den Geschmack treffen soll. Back to the Seventies, könnte man fast sagen, wobei Stufen damals noch Stufen im Sinne des Wortes waren. Wie beim größeren Insignia fällt die "Stufe" des Astra sehr fließend aus. Wir haben den Astra mit 1,7-Liter-Diesel gefahren.

Neues Gesicht und Insignia-Look

Die Form des Viertürers wirkt wie aus einem Stück gegossen. Das Stufenheck-Mobil ist 4,66 Meter lang und liegt damit zwischen dem Fünftürer mit 4,42 Meter und der Insignia-Limousine mit 4,83 Meter. Das Stufenheckmodell trägt die neuen Gesichtszüge, die auch Fünftürer und Kombi mit dem gerade erfolgten Facelift bekommen haben. Vorn hat der untere Kühlergrill eine neue Struktur, außerdem glänzt eine neue flügelförmige Chromquerstrebe an der Kühlernase. Der Heckbereich ist dynamisch gezeichnet, hier fällt besonders ein modellierter Spoiler an der Heckklappe auf.

Kein Griff für die Kofferklappe

Diese Klappe zu öffnen, ist beim Erstkontakt natürlich einer der wichtigsten Aufgaben. Doch zunächst rätseln wir über das Wie, denn eine Taste gibt es nicht. Die Erklärung: Entweder man zückt die Schlüsselfernbedienung und drückt dort auf den Knopf, oder benutzt eine Taste an der Mittelkonsole. Das ist umständlich. Doch in Osteuropa und Russland, wo Viertürer bei den Kunden sehr beliebt ist, geht man lieber auf Nummer Sicher: Dort besteht die Gefahr, dass Diebe den unverschlossenen Kofferraum beim Ampelstopp leer räumen – ohne Taste kommen sie nicht so leicht hinein.

Der Stauraum selbst ist 460 Liter groß, die Ladehöhe akzeptabel, nur die Ladekante ein wenig breit. Um Sperriges zu verladen, lassen sich die Rücklehnen mit wenigen Handgriffen umklappen. Wer weniger Gepäck mitnimmt und dafür zwei Leute im Fond platziert, bekommt keine Schelte. Der Fond bietet einem 1,80 Meter hohen Menschen ausreichend Kopffreiheit und selbst dann noch genügend Luft für die Knie, wenn es sich vorn ebenfalls ein Einssachtziger bequem macht.

Bequeme Sitze, aber zu viele Tasten

Die serienmäßigen Komfort-Sessel vorn sind bequem, bieten aber wenig Seitenhalt. Fahrer mit großem Oberkörper bemängeln außerdem, dass sich der Sitz nicht weit genug absenken lässt und sie deshalb zu hoch thronen. Das Cockpit ist ansehnlich gestylt, die Mittelkonsole allerdings wie beim Astra gehabt mit Tasten überfrachtet, von denen einige sehr klein sind und sich deswegen auf schlechten Straßen nur mühsam treffen lassen.