Toyota möchte die Verbrauchsvorteile von Direkteinspritzung mit Turboaufladung nutzen

Toyota macht Downsizing

Bisher hat man bei Toyota den Hybrid­an­trieb in den Mittel­punkt der Ent­wicklung sparsamer An­trie­be gestellt – doch von nun an möchte man zusätzlich konventio­nelles Down­sizing betreiben

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  • Florian Pillau
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München, 4. Oktober 2012 – Jahrelang hat man bei Toyota den Hybridantrieb in den Mittelpunkt der Entwicklung sparsamer Antriebe gestellt – doch von nun an möchte man zusätzlich die Verbrauchsvorteile durch die Kombination von Direkteinspritzung und Turboaufladung nutzen. Takeshi Uchiyamada, scheidender Chef der Toyota-Produktentwicklung sagte gegenüber der Fachzeitschrift Automotive News: “2015 wollen wir eine Effizienzsteigerung von 10 bis 20 Prozent allein mithilfe von Verbesserungen an Motoren und Getrieben erreichen”. Wie Automotive News erfahren haben will, habe sich Akio Toyoda, Toyotas Präsident persönlich Autos mit konventioneller Motorentechnik gewünscht, die sich agiler fahren, ohne ihre Effizienz zu opfern.

Auf Wunsch des Patriarchen

Damit springt Toyota sehr spät auf den Trend an, bei dem Ford, Honda, Mazda, Hyundai, Volkswagen und andere Wettbewerber bereits seit Jahren voraus sind. Turbogeladene Ottomotoren waren bei Toyota lediglich eine Episode, als man die Leistung weiter steigern wollte. Zur Effizienzsteigerung wurden in Tokio bisher keine Turbolader an Ottomotoren geflanscht. Die Direkteinspritzung blieb auf wenige V6- und V8-Motoren in Lexus-Modellen und Ottomotoren mit D4-Technologie beschränkt.

Toyota wird nächstes Jahr einen neuen 2,5-Liter-Ottomotor mit Direkteinspritzung für den Einsatz in Hybridfahrzeugen herausbringen. Mit ihm will man den Ottomotor mit dem weltweit höchsten thermischen Wirkungsgrad von 38,5 Prozent entwickelt haben. Einen Trick verrät man schon: Er läuft im „Atkinson-Zyklus“, bei dem der Kompressionshub deutlich kürzer ist als der Expansionshub. Dieses Verfahren war bisher nur in Hybridfahrzeugen im Einsatz, weil man den damit einhergehenden Drehmomentschwund per E-Antrieb kompensieren konnte. Toyota möchte ihm nun aber auch bei konventionellen Antrieben zum Durchbruch verhelfen. 2014 will man den ersten echten Downsizing-Motor mit Turbolader vorstellen. Statt 2,5 Liter im Basistriebwerk wird der Hubraum durch Downsizing auf 2,0 Liter verkleinert, während ein Turbolader Leistung und Effizienz steigern soll. Die Direkteinspritzung soll dann von den großen Motoren nach und nach in kleinere Einheiten übernommen werden, sagte ein Sprecher, ohne einen Zeitplan zu nennen.