Toyota vergibt Millionen-Auftrag an Tesla Motors

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Von
  • ssu

Der kalifornische Elektroautopionier Tesla Motors erhält von Toyota den Auftrag zum Bau und der Lieferung elektrischer Antriebsstränge und Batterien, die für eine elektrische Version des kleinen SUV RAV4 EV (EV: "electric vehicle") bestimmt sind. Die beiden Unternehmen hatten bereits im vergangenen Herbst ihre Kooperation bei der Entwicklung dieses Fahrzeugs verkündet. Aus einer jüngst veröffentlichten Pflichtmitteilung von Tesla an die US-Börsenaufsicht geht hervor, dass der Auftrag ein Volumen von rund 100 Millionen US-Dollar (derzeit rund 70,5 Millionen Euro) haben wird.

Die Fertigung des RAV EV soll demnach im kommenden Jahr beginnen und bis 2014 laufen. Angaben zur angepeilten Stückzahl oder Verkaufspreisen liegen nicht vor. Tesla liefert der Vereinbarung zufolge den Antriebsstrang bestehend aus Elektromotor und Getriebe, ferner die Antriebsbatterie nebst DC-AC-Wandler, das Ladesystem sowie zugehörige Steuersoftware.

Autoriese Toyota hält einen Minderheitenanteil an dem kalifornischen Start-up. Weitere Anteilseigner sind die Daimler AG sowie der Elektronikkonzern Panasonic. Tesla Motors schreibt anhaltend Verluste, die sich zuletzt ausgeweitet haben: Im ersten Quartal 2011 wies das Unternehmen einen Nettoverlust von fast 49 Millionen US-Dollar aus, verbuchte jedoch lediglich Einnahmen von 33,6 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf eigener Autos sowie 15,4 Millionen US-Dollar Erlöse aus Entwicklungsaufträgen. Dennoch konnten die Kalifornier erst Ende Mai 2011 über die Ausgabe neuer Aktien rund 214 Millionen US-Dollar an frischem Kapital einsammeln. Auch der Aktienkurs entwickelt sich zur Freude der Investoren: Am 20. Juli 2011 notierte ein Tesla-Anteilsschein bei 28,69 US-Dollar, nachdem das Papier in den Vorwochen schon an der 30-Dollar-Marke gekratzt hatte. Beim Börsendebüt im vergangenen Jahr war eine Tesla-Aktie noch für glatt 17 US-Dollar zu haben.

Obwohl Tesla mit dem elektrischen Roadster bislang erst ein einziges eigenes Modell verkauft, gilt das Start-up als wichtiger Technologieträger bei der Elektromobilität. Neben Toyota zählt Anteilseigner Daimler zu den wichtigsten Kunden der Kalifornier. Diese liefern die unter anderem die Lithium-Ionen-Batterien für die neueste Ausgabe des elektrischen Smart ed (electric drive). Den Zweisitzer setzt der Stuttgarter Autobauer unter anderem in seinem Carsharing-Angebot Car2go ein. Derzeit werden fünf Smart ed in Ulm in der Praxis erprobt, bis zum Jahresende will Car2go sein Mietangebot mit jeweils 500 Elektro-Smarts in Amsterdam sowie San Diego in Kalifornien starten. (ssu)