Kokos-Konkurrent
Neue Ultrakondensatoren mit einer Kapazität von 4500 Farad und einer Energiedichte von mehr als 10 Wh/kg dank „Curved Graphene“ anstelle der heute üblichen Kokos-Kohle bringt Skeleton Technologies heraus. Möglich, dass die ersten bald in E-Autos auftauchen
- Florian Pillau
Tallinn, 7. Juli 2015 – Ambitionierte Elektroautos haben ja bisweilen sogenannte Supercaps unter der Haube, das ist die Abkürzung für Supercapacitor und bedeutet Hochleistungskondensator. Da es für alles eine Steigerung gibt – besonders, wenn Marketing im Spiel ist – verwundert es nicht, dass es auch Ultracaps gibt, logisch, das sind dann also Höchstleistungskondensatoren. Solche Kondensatoren mit einer Kapazität von 4500 Farad und einer Energiedichte von mehr als 10 Wh/kg bringt Skeleton Technologies unter dem Namen SkelCap 4500F heraus. Möglich, dass die ersten Exemplare bald in E-Autos auftauchen.
Die neuen Hochleistungs-Ultrakondensatoren verdanken ihre hohe Energiedichte der Nanotechnologie. Der Hersteller schaffte im Bereich Kondensatoren eine großmaßstäbliche Anwendung von „Curved Graphene“ anstelle der heute üblichen Kokos-Kohle und nennt seine Entwicklung den „bedeutendsten Technologiesprung im Bereich der Ultrakondensatoren seit 15 Jahren“. Skeleton verweist in diesem Zusammenhang auf das beste Konkurrenzprodukt mit 3400 Farad.
Idealer Partner der Traktionsbatterie
In der Geschwindigkeit bei Speicherung und Abgabe großer Strommengen sind Kondensatoren aufgrund ihres Prinzips Batterien schon seit jeher deutlich überlegen, in der Alterungsbeständigkeit auch. Sie werden sie deshalb in Elektroautos, Hybridbussen oder Trambahnen ergänzend zur Traktionsbatterie eingesetzt, um in kurzer Zeit große Strommengen aufzunehmen, wie sie etwa bei der Rekuperation frei werden – und sie dann bei der Beschleunigung ebenso schnell wieder abgeben zu können. In großen Stückzahlen hat Mazda Kondensatoren sogar in „normalen“ Autos mit Verbrennungsmotoren unters Volk gebracht, sein kondensator-basiertes Bremsenergie-Rückgewinnungssystem ist bekannt als i-Eloop. Mazda ist mit dieser Strategie der milden Hybridisierung der Zeit etwas voraus, weil gar keine Akkus eingesetzt werden. Der Nachteil ist eine Starke Begrenzung der Rekuperationsfähigkeit.