„The Switch“

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Damit ist erstmals durch eine US-Behörde die Existenz einer Zykluserkennung im Serieneinsatz nachgewiesen worden. Die Methode ist bekannt und Kritiker der Autoindustrie haben immer wieder behauptet, sie würde auch in Großserie eingesetzt. Andere bisher bekannt gewordene Problemfelder waren etwa die Lärmemissionen von Motorrädern oder die Verbrauchserhebung im NEFZ.

Wären Absicht und Methode nicht erkannt worden, hätte Volkswagen mit seiner Manipulation durch das Einfügen einiger Zeilen Programmcode ins Steuergerät eine Menge Kosten sparen können, indem die aufwendigen und teuren Abgasnachbereitungssysteme lediglich auf die Anforderungen des Prüfstandslaufs, nicht aber auf die Beanspruchung im Realbetrieb ausgelegt werden mussten. Das darf man wohl als Motivation für die riskante und letztlich gescheiterte Aktion unterstellen. Immerhin liegt das US-amerikanischeTier 2 BIN 5-Limit bei umgerechnet 31 Milligramm Stickoxid pro Kilometer, während die bei uns aktuelle Euro 6-Norm einen Grenzwert von 80 mg/km setzt. Das macht einen kostspieligen Unterschied beim Aufwand für die Entstickung.

Anders als erwartet hat die EPA übrigens bis jetzt keinen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge angestoßen. Die Besitzer dieser Autos brauchen derzeit also nichts zu unternehmen und können die Fahrzeuge uneingeschränkt weiter benutzen. Die Bußgelder für Volkswagen könnten sich nach Rechtslage auf bis zu 37.500 US-Dollar pro Auto, bei 482.000 Fahrzeugen also auf rund 18 Milliarden Dollar belaufen. (fpi)