DVB-T2 HD: Das hochauflösende Antennenfernsehen

Seite 3: Das braucht man für den Empfang von DVB-T2 HD

Inhaltsverzeichnis

Für DVB-T2 HD benötigt man einen DVB-T2-HD-Tuner mit Decoder für das Videoformat HEVC (High Efficiency Video Coding). Wer außer den öffentlich-rechtlichen Programmen von ARD und ZDF auch Privatfernsehen wie RTL oder SAT.1 schauen will, benötigt im Empfänger zusätzlich ein eingebautes Irdeto-Entschlüsselungsmodul oder ein freenet-TV-Modul für den CI+-Schacht zur Entschlüsselung – eine Smartcard braucht man in beiden Fällen nicht.

Das neue DVB-T2 HD unterscheidet sich technisch vom DVB-T2 wie es im europäischen Ausland, beispielsweise in Frankreich, genutzt wird. Während DVB-T2 den Videocodec H.264 nutzt, kommt bei DVB-T2 HD das deutlich effizientere Videoformat H.265 alias HEVC zum Einsatz. Deshalb können Geräte, die nur den H.264-Codec nutzen, mit den per DVB-T2 HD ausgestrahlten Signalen nichts anfangen. Selbst vor kurzem gekaufte TVs und Receiver, auf denen unter Umständen sogar mit DVB-T2 geworben wurde, können das neue Format also nicht unbedingt empfangen.

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Ab dem 1. Juli 2017 muss man für Freenet TV – so die offizielle Bezeichnung für die Übertragung von privaten Sendern – 69 Euro pro Jahr und Gerät bezahlen; in den ersten drei Monaten des Regelbetriebs ist der Empfang noch kostenlos. Mit einer Guthabenkarte und der Identifikationsnummer des jeweiligen Freenet-TV-fähigen Receivers oder CI+–Moduls kann man das Angebot online bei Freenet oder telefonisch unter 0221-46708700 freischalten.

Die Guthabenkarten gibt es bei den großen Elektronikketten wie Media, Saturn oder Conrad und man kann ihn online bei Freenet als Email anfordern. Zuschauer ohne online-Zugang können die Freischaltung auch vom lokalen Händler erledigen lassen. Am Ende werden für den Empfang der Privatsender 5,75 Euro pro Monat bei einer obligatorischen Laufzeit von einem Jahr fällig – also 69 Euro pro Jahr und Empfangsgerät. Nach einem Jahr endet das Abo automatisch.

Das Verfahren ähnelt dem bei Prepaid-Mobiltelefonen – mit dem Unterschied, dass man sich bei freenet für ein Jahr bindet. Das Unternehmen prüft nach eigenen Angaben weitere Angebotsformen. Ob dann beispielsweise auch monatliche Verträge möglich sind, ist noch offen.

Über DVB-T2 werden die Privaten anders als per Kabel oder Satellit nicht mehr in Standardauflösung ausgestrahlt. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden auch nach dem 29. März unverschlüsselt und ohne zusätzliche Kosten ausgestrahlt – abgesehen von den GEZ-Gebühren, die für sämtliche Empfangskanäle (Satellit, Kabel, DVB-T2, Radio, PC) bezahlt werden. Bis Ende 2019 soll der Ausbau des DVB-T2-Sendenetzes auch in ländlichen Regionen, in denen es bisher auch keinen DVB-T Empfang gab, abgeschlossen sein. Ebenfalls noch offen ist, ob und wo hier die privaten Sender mitziehen.

Receiver mit dem Schriftzug "freenet TV" können sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Sender von Haus aus entschlüsseln. Trägt ein Gerät nur das grüne Logo "DVB-T2 HD", braucht es für die Privaten ein zusätzliches Entschlüsselungsmodul.

Receiver für DVB-T2 HD, die sowohl öffentlich rechtliche als auch private Sender empfangen können, sind mit dem Schriftzug "freenet TV" gekennzeichnet – normalerweise findet man den Schriftzug recht prominent auf der Verpackung.

Bei diesen Geräten ist das Entschlüsselungsmodul bereits eingebaut, sie sind deshalb ohne weitere Hardware fit für alle ausgestrahlten Programme (online oder telefonisch freischalten muss man die privaten Sender aber auch hier).

Viele der für freenet TV vorbereiteten Receiver tragen zusätzlich das grüne Logo "DVB-T2 HD". Geräte ohne freenet-TV-Auszeichnung aber mit grünem DVB-T2-HD-Logo haben kein Modul zur Entschlüsselung der privaten Sender eingebaut. Man muss sie mit einem CI+ Modul nachrüsten. Das Modul bekommt man für 79 Euro in Elektronikmärkten oder im online-Handel.

Geräte, die nur öffentlich-rechtliche Sender empfangen und nicht nachgerüstet werden können, dürfen weder grüne Logo tragen noch den freenet-TV-Schriftzug. Weil sie nicht mit einheitlichen Logos versehen sind, muss man beim Kauf besonders auf einen Hinweis auf den verwendeten Decoder "H.265“ beziehungsweise "HEVC“ achten.

Wer am Smart-TV außer den öffentlich-rechtlichen Programmen von ARD und ZDF auch Privatsender per DVB-T2 HD empfangen will, braucht ein CAM von Freenet zur Entschlüsselung.

Ob ein vorhandener Fernseher DVB-T2 HD empfangen kann, erkennt man nicht ohne Weiteres. Neuere TVs tragen das grüne Logo "DVB-T2 HD", ältere nicht – das Logo gibt es noch nicht allzu lange.

Die Deutsche TV-Plattform hält auf ihrer Website eine Liste von für DVB-T2 HD-geeigneten Geräten bereit. Die Liste ist allerdings nicht vollständig. So haben wir auch Geräte gefunden, die zwar DVB-T2 HD beherrschen, sich aber nicht in der Liste wiederfinden. Am Ende hilft es dann nur, selbst auszuprobieren, ob der Fernseher beim Sendersuchlauf HD-Sender findet.

Wer einen Fernseher besitzt, der noch kein DVB-T2 HD beherrscht, muss nicht gleich das Fernsehgerät rauswerfen. Das alte TV kann man auch mit einem externen DVB-T2-HD-Receiver nachrüsten. Dieser wird per HDMI-Kabel mit dem TV verbunden und bringt eine eigene Fernbedienung mit. Viele Receiver haben sogar noch analoge Videoausgänge wie Scart oder FBAS, sodass man selbst sehr alte Geräte nachrüsten kann. Allerdings kann man auch mit einem modernen HD-Receiver keine Full-HD-Auflösung auf den alten Röhrenfernseher zaubern.

Für einen neuen Receiver werden zwischen 35 und 250 Euro fällig. Die besonders günstigen Receiver beinhalten normalerweise kein Entschlüsselungsmodul und lassen sich auch nicht nachrüsten. Sie empfangen also nur öffentlich rechtliche Sender.

Etwas mehr Geld muss man ausgeben, wenn man auch Privatsender empfangen will. Geräte mit eingebautem Irdeto-Entschlüsselungsmodul erhält man ab etwa 60 Euro.

Wir haben preiswerte Receiver für DVB-T2 HD getestet. EInige empfangen ausschließlich die öffentlich-rechtlichen Sender, etliche auch die privaten Kanäle: Letztere haben das Irdeto-Entschlüsselungsmodul eingebaut, nur der Technisat-Receiver DigitISIO STC nutzt zur Entschlüsselung eine Smartcard.

Receiver für DVB-T2 HD (42 Bilder)

Receiver mit eingebauter Entschlüsselung für Privatsender

Der GX-MB540TL von Samsung liefert zusätzlich zu TV-Programmen diverse Online-Kanäle aus dem Freenet-Connect-Dienst. Programme aus der vorsortierten Senderliste oder den daraus erzeugten Favoritenlisten kann man per Zifferneingabe aufrufen. Die Empfangsqualität ist sehr gut

Samsung GX-MB540TL im Preisvergleich

Wer Internet-Funktionen wie den Videotext HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV) nutzen möchte, klettert in der Preisskala weiter nach oben. Im Test befinden sich Receiver ab 70 Euro, die den Ethernet-Anschluss auch für den Empfang von HbbTV und einige Apps nutzt. Viele andere Geräte im Test können über den eingebautem Ehternet-Anschluss allenfalls Inhalte für die Wettervorhersage oder einen RSS-Reader auf den Schirm holen.

Einige Receiver sind zwar für den Empfang privater Sender geeignet, müssen allerdings vorher mit einem 79 Euro teuren freenet TV CI+ Modul aufgerüstet werden. Sie werden dadurch in der Summe deutlich teurer und fanden deshalb in unserem Test keine Beachtung.

Receiver für DVB-T2 HD
Hersteller MegaSat Microelectronic Opticum SetOne Strong Univision Xoro Xoro
Gerät HD 650 T2 MicroM4 HD IR Lion 265 HD EasyOne 740 SRT 8540 UNT HD 265 HRT 7620 HRT 8720
Verschlüsselte Sender





Firmware 0.0.31.0 01.19N V. 1.2.7 0.5.11 2.2.1 H265 -V1.0.3 V1.11 ???
Display 4 Stellen LED 4 Stellen LED LED 4 Stellen LED 4 Stellen LED 4 Stellen LED 4 Stellen LED 4 Stellen LED
Abmessungen/ B x T x H 17 cm x 14 cm x 4,5 cm 18 cm x 12 cm x 4 cm 15 cm x 10 cm x 3,5 cm 21 cm x 13 cm x 4 cm 22 cm x 15,5 cm x 4 cm 17 cm x 9,5 cm x 4 cm 17 cm x 9,5 cm x 4 cm 22 cm x 13,5 cm x 2,5 cm
TV-Funktionen
PVR




Timeshift




Teletext







Timer-Typ (nur eine Zeit, regelmäßig) einmal, täglich, wöchentlich einmal, täglich, wöchentlich einmal, täglich, wöchentlich, werktags, am Wochenende einmal, täglich, wöchentlich einmal, täglich, wöchentlich, Mo.-Fr., Sa.-So.
Zusatzfunktionen
Internet-Anwendungen HbbTV, Mediatheken[3], Apps[3] RSS-Feeds, Wetter RSS-Feeds, Wetter
Medienplayer für USB
Videoformate H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg, m2ts), MPEG-4: xvid (avi), WMV9 (asf, wmv), VC-1 (wmv, mkv, m2ts) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob,mpg, m2ts), MPEG-4: xvid (avi), WMV9 (asf, wmv), VC1 (wmv, mkv, m2ts), MJPEG (avi, mov) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, m2ts, mpg), MPEG-4: divx, xvid (avi), WMV9 (asf, wmv), VC-1 (wmv, mkv, m2ts), MJPEG (avi, mov) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg, m2ts), MPEG-4: divx, xvid (avi) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg), MPEG-4: divx, xvid (avi), WMV9 (asf), VC-1: (mkv, m2ts) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg), MPEG-4: divx, xvid (avi), WMV9 (asf, wmv), VC-1 (wmv, mkv, m2ts) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg), MPEG-4: divx, xvid (avi), WMV9 (asf, wmv teils ohne Ton), VC-1 (!!!) H.264 (mkv, mov, mp4, m2ts), MPEG-2 (vob, ts, mpg, m2ts), MPEG-4: xvid (avi), WMV9 (asf, wmv), VC-1 (wmv, mkv, m2ts), MJPEG (avi, mov)
Audioformate aac, mp3, ogg, flac, wav mp3, wav aac, mp3, ogg, flac, wav mp3 flac, mp3, ogg mp3, ogg, flac, wav, wma, aac aac, mp3, ogg, flac, wav aac, mp3, ogg, flac
Bildformate png, jpg, tif, gif, bmp jpg png, jpg, tif, gif, bmp gif, jpg, png jpg, png png, jpg, tif, gif, bmp png, jpg, gif, bmp bmp, jpg, png, gif
unterstützte Dateisysteme Fat32 Fat32, NTFS Fat32, NTFS Fat32, NTFS, Ext4 Fat32 Fat32, NTFS Fat32, NTFS Fat32, NTFS
2,5 Zoll HDD ohne Netzteil







Anschlüsse
HDMI 1 1 1 1 1 1 1 1
Video-Composite / Scart 1 [3] / 0 0 / 1 0 / 1 1 / 0 1 / 1 0 / 1 0 / 1 0 / 0
Audio analog / digital 0 / SPDIF optisch 0 / 1 SPDIF 0 / 1 (elektrisch) 1 (Cinch) / 1 (elektrisch) 0 / 0 0 / 1 (elektrisch) 0 / 1 (elektrisch) 1 / 0
Ethernet 0 1 0 1 1 0 1 0
USB vorn / hinten 1 / 0 1 / 0 1 / 0 1 / 1 0 / 1 1 / 0 1 / 0 0 / 1
Antenne in / out 1 / 0 1 / 0 1 / 1 1 / 0 1 / 0 1 / 1 1 / 0 1 / 1
Messungen
Sendersuchlauf (Stand 10.9.2016) 75 s 520s 129s 125s 240 s 141s 87s 129s
Startzeit aus Standby [1] 38 s 59 s 18 s 7 s 49 s 18 s 11 s 26 s
Startzeit aus Power Off [2] 2x 38 s (muss nach Booten erneut eingeschaltet werden) 60 s 17 s 47 s 49 s 17 s 10 s 24 s
Umschaltzeit 2 s 2 s 2 s 1 s 2 bis 3 s 1 bis 2 s 1 s 1 s
Leistungsaufnahme HD-Sender / SD-Sender / Standby 4,5 W /3,8 W / 0,4 W 6,5 W / 6 W /0,7 W 6,3 W / 5,7 W / 0,9 W 6,7 W / 6,3 W / 0,3 W 6,6 W / 5,9 W / 0,9 W 5,4 W / 4,3 W / 0,7 W 5,1 W / 4,5 W / 0,3 W 6,6 W / 6,1 W / 0,4 W
Preis
ohne PVR ab 65 € – (nicht vorhanden) 40 € – (nicht vorhanden) 49 € 36 € 34,50 € (HRT 7619) 58 € (HRT 8719)
mit PVR – (nicht vorhanden) 65 € 49 € 67 € – (nicht vorhanden) 45 € 41,50 € 59 €
[1] Standby: wacht per Fernbedienung auf, [2] Power off: Strom weg zB per Steckerleiste), [3] funktionierte im Test nicht oder nur eingeschränkt