"Da Capo"

Seite 3: Flügelbau

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Als Erstes werden auf dem Flügelmittelstück die Risslinien für die beiden Pylonteile mit Hilfe eines rechten Winkels angezeichnet. An dieser Stelle werden später die Pylonteile aufgeklebt.

Biegen: Dazu wird eine Wolldecke zweimal gefaltet (sodass vier Lagen entstehen) und auf eine ebene Unterlage gelegt. Mittels einer festen Rolle (Länge mindestens 25 cm, Durchmesser ca. 4,5 cm, z.B. Staubsaugerrohr/Papprohr/Silikonkartusche o. Ä.) wird unter gleichmäßigem Druck über das aufgelegte Depronblatt gewalzt (Abb. 1). Die Rolle muss dabei mit beiden Händen parallel zu den Längsseiten des Depronblattes bewegt werden. Dünnere Rollen bzw. mehr Druck erzeugen eine stärkere Wölbung und umgekehrt.

Abb. 1: Walzen des Depronblattes auf einer mehrlagigen Wolldecke

Die beiden Flügelaußenteile werden in gleicher Weise behandelt. Das Ergebnis ist ein kreisbogenförmiges Profil. Die Wölbungshöhe sollte an der höchsten Stelle der Unterseite des Flügels 5 mm betragen. Das kann mit Hilfe der Endrippen überprüft werden. Am Flügelende ist die Wölbungshöhe entsprechend der geringeren Profiltiefe etwas geringer. Ist die Wölbung beim Rollen zu stark geworden, legt man das betreffende Depronteil mit der konkaven (hohlen) Seite auf den Tisch und drückt es gleichmäßig nieder. Ist die Wölbung trotz höheren Druckes beim Rollen zu gering ausgefallen, muss eine Rolle mit geringerem Durchmesser verwendet werden.

Die beiden Endrippen können nun an den Enden des Flügelmittelteils angeleimt werden.

Der Flügelmittelteil wird an den Enden mit Nadeln auf dem Baubrett fixiert. Nun werden die Flügelaußenteile so angesetzt, dass das Flügelende (an der höchsten Stelle des Profils, von der Unterseite aus gesehen) 40 mm über der Grundplatte liegt (Abb. 2). Der Klebespalt sollte sich dabei schließen. Die Höhe über Baubrett wird mit der dem Bausatz beiliegenden Lehre eingestellt; wer selbst baut, schneidet sich dafür ein passendes Sück aus Depron nach Vorlage des PDFs mit den Hilfslehren zurecht. Die V-Stellung muss beidseitig gleich sein.

Abb. 2: Ansetzen der Flügelaußenteile mit Lehre aus Depron

Nun wird der Flügel-auf Verzug (= nicht beabsichtigte Verwindung) geprüft, indem man ihn im Abstand von rund 50 cm so vor das Auge hält, dass Vorder- und Endkante des Profils zur Deckung kommen (Abb. 4). Gegebenenfalls ist von Hand etwas entgegen zu drehen. Auch die Ohren müssen korrekt sitzen. Man visiert genau in Richtung der Trennstelle des Ohrs und kann somit eine eventuelle Verdrehung gegenüber dem Mittelteil leicht erkennen. Erforderlichenfalls muss das Ohr mit Waschbenzin gelöst und neu angesetzt werden.

Abb. 3: Prüfen des Flügels auf Verzug (Verdrehung)

Nun werden die beiden Pylonteile auf die angezeichneten Risslinien der Flügel-Unterseite geklebt. Am besten bildet man ein fertiges Paket, indem man Rumpfstab und Pylonteile mit Nadeln zusammensteckt und zusammen die Flügelmitte klebt (Abb. 4). Kleber nur auf die beiden Pylonteile geben; der Rumpfstab wird anschließend wieder entnommen. Der Pylon ist auf diese Weise später auf dem Rumpf leicht verschiebbar.

Abb. 4: Die Pylonteile werden als Paket festgeklebt.

In den Pylon-Zwischenraum wird direkt unter der Flügelvorderkante ein kleiner, 2 mm hoher Balsakeil geklebt, den man am Ende des Rumpfstabs (Unterseite) abschneidet. Dieser dient als Abstandsgeber und stellt den exakten Einstellwinkel des Flügels zum Rumpfstab sicher (siehe Plan).

Abb. 5: Anbringung der Sicherungsklötzchen (nach Fertigstellung des Modells)

Später, nach Fertigstellung des Modells, wird der Pylon von unten mit zwei Halteklötzchen aus 1,5 mm Depron gesichert. Er ist damit weiterhin verschiebbar (Abb. 5). Die Klötzchen dürfen nur mit den beiden Pylonteilen und nicht mit dem Rumpfstab verklebt werden. Der Leim sollte daher bei abgenommenem Flügel auf die Leimstellen aufgebracht werden. Die Klötzchen werden nur am Rand bestrichen.