Nachhaltige IT: Was die "Faire Maus" erreicht hat – ein Interview

Mit der "Fairen Maus" ist Susanne Jordan eine Pionierin der fairen IT. Ein Jahrzehnt nach dem Verkauf ihrer ersten Maus blickt sie skeptisch auf das Erreichte.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 8 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das 2000-Einwohner-Dorf Bichl im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen könnte man als Geburtsort der fairen IT-Technik bezeichnen. Hier entwickelte die Geografin Susanne Jordan ihre "Faire Maus", die in Deutschland gefertigt wird und deren Komponenten überwiegend aus Ländern mit guten Arbeitsbedingungen stammen.

2012 verkaufte Jordan ihre erste Maus – noch bevor das niederländische Start-up Fairphone und einige weitere Initiativen für faire IT (zum Beispiel FairLötet) gegründet wurden.

IT-Mythen, Nachhaltigkeit und Greenwashing

Inzwischen hat Jordans Verein "Nager IT" rund 80.000 Mäuse verkauft. Doch das Ziel, große Hersteller so unter Druck zu setzen, dass sie fairer produzieren, habe man noch nicht erreicht, sagt Jordan im Interview. Obendrein stecke ihr Verein in finanziellen Schwierigkeiten, weil das Land Baden-Württemberg weniger Mäuse abgenommen habe als ursprünglich beauftragt.