Schule digital: Schule nach der Digitalisierung – eine Zeitreise ins Jahr 2040

Seite 4: Das Schulsystem 2040 – Bildung für alle

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Im Jahre 2040 sind adaptive Lehr-Lern-Systeme, mit denen Lernende individuell durch cloudbasierte Computer unterrichtet werden, weltweit zum Standard geworden. Durch sie haben 2040 fast alle Kinder auf der inzwischen 9,2 Milliarden Menschen fassenden Erde Zugang zu einem grundlegenden Bildungsangebot. (Der Zugang für alle ist durch sinkende Kosten für Geräte und Internetzugänge durch globale Unternehmen möglich.)

In vielen Ländern werden solche Angebote durch globale Unternehmen betrieben, entweder in privatisierten Schulsystemen oder im Auftrag des Staates. An vielen Orten gibt es die Schule als Ort, an dem die Lernenden jeden Morgen zusammenkommen, nicht oder nicht mehr. Für die Arbeit mit einem cloudbasierten System reicht ein Gerät, genug Bandbreite und ein einfacher Arbeitsplatz.

Deutschland hat auch 2040 noch die Anwesenheitspflicht in Schulen beibehalten. Das kommt unter anderem daher, dass die Bildungspolitik bei der schrittweisen Einführung solcher Systeme versprochen hatte, dass es nicht darum gehe, menschliche Lehrerinnen und Lehrer zu ersetzen. Vielmehr sollten deren Arbeitskraft für "genuin menschliche Aufgaben" eingesetzt werden, wobei "nicht Mensch-gegen-Maschine, sondern Mensch-mit-Maschine" als Leitbild gelten sollte. Diese guten Vorsätze hielten allerdings nur solange, wie es den öffentlichen Haushalten gut ging, also besonders in den sogenannten strukturschwachen Regionen nur wenige Jahre.

2040 ist die Schullandschaft fragmentiert. Schulen mit menschlichen Lehrkräften und besonderen Profilen wie die Greta-Thunberg-Reformschule oder das Manfred-Spitzer-Lyzeum sind die Ausnahme. Sie werden von wohlhabenden Kommunen oder Eltern, von Unternehmen, Stiftungen oder Glaubensgemeinschaften finanziert. Die große Mehrheit der jungen Generation besucht die effizienten LIDA-Schulen.