So funktionieren geschlossene Bezahlsysteme für Kleinbeträge

Geschlossene Systeme im Stadion oder bei Festivals beschleunigen Bezahlvorgänge und Abrechnungen. Doch wie sieht es bei Themen wie Datenschutz und Restgeld aus?

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Digitale geschlossene Bezahlsysteme für Kleinbeträge
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Tobias Weidemann
Inhaltsverzeichnis

Überall, wo Verkäufer in kürzester Zeit viele kleine Beträge kassieren müssen, ist Bargeld ("Moment, ich hab’s passend!") hinderlich. 22 Sekunden dauert es laut einer Studie der Bundesbank im Durchschnitt, mit Bargeld an der Kasse zu zahlen. In weniger als 15 Sekunden ist man laut einer Studie der Dualen Hochschule Heilbronn dagegen durch, wenn man kontaktlos ohne PIN-Eingabe zahlt.

Veranstalter von Events und Betreiber, zum Beispiel von Kantinen, setzen deshalb häufig auf bargeldlose Bezahlsysteme. Diese müssen aber keineswegs gängige Kredit- und Debitkarten wie Girocard, Visa oder Mastercard akzeptieren. Anstelle der "offenen" Systeme, die dahinter stecken, findet man häufig geschlossene, proprietäre und nur für einen bestimmten Zweck gedachte "Closed Loops". Bei ihnen geben die Veranstalter oder Betreiber meist ihre eigenen Karten aus oder bieten eine App an.

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Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Messen und Musikfestivals, Fußballstadien und andere Großveranstaltungsorte, außerdem Systemgastronomie und die genannten Kantinen, Hotels und Clubs, und nicht zuletzt der öffentliche Personennahverkehr. Im weiteren Sinn zählen auch Geschenk- und andere Guthabenkarten sowie eigene Bezahlsysteme von Einzelhandelsketten dazu.

c't kompakt
  • An Orten wie Kantinen, Sportstadien oder Festivals, an denen schnell bezahlt werden soll, setzen die Betreiber oft auf eigene (Closed-Loop-)Bezahlkartensysteme.
  • Die Systeme gibt es in diversen Varianten, die für Kunden und Anbieter ihre eigenen Vor- und Nachteile bei der Zahlungsabwicklung und beim Datenschutz haben.
  • Offene Kartenzahlungssysteme haben sich ebenfalls weiterentwickelt und lösen betreibereigene Systeme vielerorts bereits ab.

Wir beleuchten, warum Betreiber und Veranstalter welche Systeme nutzen, welche Vor- und Nachteile sie haben und wie es dabei um Datenschutz und Rechtsrahmen bestellt ist.