Vorstellung: Dacia Jogger

Dacia räumt auf und wirft gleich zwei Modelle aus dem Sortiment: Lodgy und MCV sollen ersetzt werden durch den Jogger. Kann das gutgehen? Durchaus.

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Dacia Jogger

(Bild: Dacia)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Gerüchte sind schon seit geraumer Zeit in der Welt: Der günstige Kombi MCV und der praktische Van Lodgy bekommen keinen direkten Nachfolger. Deren bisherige Käufer sollen nun mit einem Misch-Masch aus diesen Formaten – neudeutsch Crossover – bedient werden. Es steckt dann auch ein bisschen von allem drin. Man sitzt etwas höher als in einem gewöhnlichen Kombi, der Jogger ist aber kein Van im klassischen Sinne. Dazu kommen noch ein paar unlackierte Radläufe, die dem Jogger ein wenig SUV-Flair verleihen sollen. Alles in allem steht da wieder einmal ein Auto, dass von allem ein bisschen ist und so einen möglichst großen Kundenkreis soll. In der Sprache der Marketing-Verantwortlichen: "Mit dem Jogger erfindet Dacia das siebensitzige Familienfahrzeug neu", ist sich Dacia-Chef Denis Le Vot sicher.

Vergleichbares gibt es von der Konkurrenz allerdings durchaus – der Peugeot 5008 ist schon seit geraumer Zeit auf dem Markt und ganz ähnlich konzipiert. Auch bei den Abmessungen sind sich beide recht nah. Der Jogger miss 4,55 m in der Länge, hat in dieser Richtung also etwa das Format eines VW Tiguan (Test). Allerdings sind die Proportionen anders aufgeteilt. Der Jogger hat fast 20 cm mehr Radstand, was für ziemlich großzügige Platzverhältnisse spricht. Selbst die dritte Reihe soll mehr als nur ein paar Notsitze bieten. Wer alle Sitze benötigt, kann nur 160 Liter Gepäck einladen, als Fünfsitzer sind es allerdings schon 565 Liter. Sind die hinteren Sitzreihen komplett weggeklappt, sollen 1819 Liter zur Verfügung stehen.

Dacia Jogger innen (5 Bilder)

Das Armaturenbrett ist aus dem Dacia Sandero bekannt.

Das Armaturenbrett entspricht weitgehend dem, was man aus dem aktuellen Sandero kennt. Funktional ist daran wenig auszusetzen, was auch eine Qualität ist. Wer ebendiese mit weichen Materialien gleichsetzt, muss bei der Konkurrenz einkaufen gehen. Typisch Dacia lockt der Jogger andererseits mit einem Basispreis von 15.000 Euro. Den genauen Ausstattungsumfang verrät man noch nicht, doch kann man wohl davon ausgehen, für deutlich weniger als 20.000 Euro ein Familienauto zu bekommen, dem es an kaum etwas fehlt. Dafür braucht es anderswo mitunter schon ein wenig Verhandlungsgeschick, um einen gut ausgestatteten Kleinwagen zu ergattern.

Zum Verkaufsstart bietet Dacia zwei Motoren an und bleibt auch hier dem Pragmatismus verbunden. Der Benziner leistet 81 kW (110 PS), die 200 Nm des aufgeladenen Einliter-Dreizylinders liegen bei 2900/min an. Das sollte reichen, um den Jogger ausreichend flott durch den Alltag zu schieben. Die Highlights der Maschine, die Dacia anpreist, deuten indirekt darauf hin, dass auch hier der Verbrennungsmotor keine Priorität mehr hat. Reibunsgarme Laufbuchsen, vier Ventile, Phasenverstellung der Einlassnockenwelle und eine bedarfsgeregelte Ölpumpe sind nichts, was Technikfans in Ekstase versetzen würde. Fairerweise muss man allerdings anmerken, dass Dacia diese auch nicht als Zielgruppe definiert.

Dacia Jogger außen (6 Bilder)

Ein wenig SUV, ...

Als Alternative zum Benziner bietet Dacia – als einer von wirklich sehr wenigen Herstellern – ab Werk eine Autogasausführung an. Mit der sinken die Betriebskosten, denn ein Liter Autogas ist noch immer erheblich günstiger als ein Liter Benzin. Im Gegensatz zu Erdgas ist Autogas auch an vielen Tankstellen zu haben – bundesweit gesehen an fast jeder zweiten.

Im kommenden Jahr will Dacia im Jogger auch den Hybridantrieb aus dem Clio verbauen. Dort arbeiten ein 1,6-Liter-Benziner und zwei E-Motoren zusammen, die gemeinsam eine Systemleistung von 103 kW (140 PS) aufbringen. Ein technisch spannender Antrieb, der um ein Multi-Mode-Getriebe herum aufgebaut ist und potenziell geringe Verbrauchswerte verspricht.

(mfz)