Apple schließt vorläufigen Vertrag mit US-Gewerkschaft – in einem Store

In einem amerikanischen Apple Store wurde nach langem Ringen der erste "Union Contract" überhaupt ausgehandelt. Es geht um knapp 85 Mitarbeiter.

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Apple Store Towson Town Center

Apple Store Towson Town Center

(Bild: Apple)

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In den Vereinigten Staaten werden gewerkschaftliche Aktivitäten von Konzernen ungern gesehen und sogar ausgebremst. In einem der wenigen Apple-Läden in dem Land, die bereits über eine Arbeitnehmervertretung verfügen, gelang es nun, den ersten "Union Contract" auszuhandeln. Stimmen die Mitarbeiter des Geschäftes in Maryland zu, werden rund 85 Personen künftig einen Tarifvertrag haben. Das meldet die zuständige International Association of Machinists (IAM). Das Abkommen ist allerdings zunächst vorläufig.

Am 6. August soll es nun im Towson Town Center Store in der Nähe von Baltimore zu einer Abstimmung kommen. Nehmen die Arbeitnehmer den Vertrag an, gilt er für drei Jahre. Abgedeckt sind unter anderem Verbesserungen bei der Verteilung von Schichten, die Zahlung von Abfindungen und eine Erhöhung des Gehalts um durchschnittlich 10 Prozent. Außerdem ist die Unterauftragsvergabe im Tarifvertrag geregelt.

Laut IAM bleibt es bei Gesundheitsversorgung, Mitarbeiteranzahl und Rentenplänen bei den bisherigen Regelungen. "In dem Vertrag werden alle derzeitigen Leistungen beibehalten, und es wurde vereinbart, über künftige Ergänzungen zu verhandeln", so die Gewerkschaft, deren Tochterorganisation IAM CORE (Coalition of Organized Retail Employees) die Arbeitnehmer vertritt.

Der Towson Town Center Store ist einer von zwei amerikanischen Apple-Läden, die eine Arbeitnehmervertretung haben. In den USA müssen Mitarbeiter zunächst dafür stimmen, dass eine Gewerkschaft sie vertritt. Dies war zum Teil gescheitert. Im zweiten Laden in Oklahoma City sind die Communications Workers of America zuständig. Dort wird momentan über einen Vertrag mit Apple verhandelt. In New Jersey könnte demnächst ein dritter US-Apple-Store eine Arbeitnehmervertretung erhalten.

Gewerkschaften hatten Apple zuvor vorgeworfen, die Bildung von Arbeitnehmervertretungen aktiv zu verhindern beziehungsweise Gewerkschaftsmitgliedern Benefits zu versagen. Das National Labor Relations Board (NLRB) sprach bereits Rügen gegen Apple aus, der Konzern ging gegen diese vor. Apple betreibt in den USA rund 270 Ladengeschäfte. Apple hatte zuvor mitgeteilt, man verhandele mit den Gewerkschaften "respektvoll und in gutem Glauben".

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(bsc)