Auch Daimler will führender Elektroauto-Hersteller werden

Seite 2: "Grenzen erweitern"

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EQXX heißt Mercedes-Benz' Programm für die kommende Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Dafür hat das Unternehmen seine Entwicklungsabteilung nach eigenen Angaben beauftragt, "die Grenzen bei Reichweite und Effizienz mit einem funktionsübergreifenden und multidisziplinären Team in Stuttgart zu erweitern". Die Ergebnisse des Programms sollen schnell in Serienfahrzeugen verwendet werden.

Im Bereich der Fahrzeug-Software setzt Mercedes-Benz auf das proprietäre Betriebssystem MB.OS. Dieses wird unternehmensintern entwickelt und soll 2024 auf den Markt kommen. "Die Entwicklung eigener Software ermöglicht häufigere und regelmäßigere Updates", argumentiert Daimler. Die Software werde für alle skalierbaren Plattformen entwickelt, womit die künftigen Entwicklungskosten unter Kontrolle bleiben sollen.

Zugleich will das Unternehmen die Fixkosten bei Mercedes-Benz – etwa durch Einsparungen am Personal – im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent drücken. Obendrein sollen bis zum Jahr 2025 auch die Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich sinken.

Im zweiten Quartal hatte Daimler rund zwei Milliarden Euro Verlust eingefahren. Standortübergreifend war zuletzt der Abbau von 10.000 bis 15.000 der weltweit rund 300.000 Daimler-Stellen kolportiert worden. Medien hatten sogar von bis zu 30.000 Stellen berichtet. Die Zahlen kommentierte der Autobauer bisher nicht.

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Die neue Strategie solle dazu führen, das Unternehmen technisch und finanziell zu neuer Stärke zu führen, teilte der Konzern mit. Man strebe bis 2025 bei Mercedes-Benz eine Umsatzrendite "im mittleren bis hohen einstelligen Prozent-Bereich" an. Die Umsatzrendite ist Maßstab für die Profitabilität eines Unternehmens; je höher die Prozentzahl ist, desto mehr Gewinn holt das Unternehmen aus jedem Euro Umsatz heraus.

(anw)