Dienstag: Google klagt gegen Betrüger, Targobank blockiert Zugriff auf Konten

Malware in gefälschten KI-Anzeigen + Cyberangriff auf die Targobank + TikTok-Verbot in Nepal + BSI-Studie zu Quantencomputern + App-Store-Monopol vor dem Aus

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Justitia-Statue, dazu Text: DIENSTAG Google-Klage, Targobank, TikTok-Verbot, Quantencomputer & App-Store-Monopol

(Bild: nepool / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Betrüger sollen Nutzerinnen und Nutzer dazu verleitet haben, auf gefälschte Anzeigen für Googles Chatbot Bard zu klicken und dann deren Anmeldedaten für soziale Medien gestohlen haben. Um die gefälschte Werbung zu stoppen, reicht Google nun Klage ein. Die Beklagten aber sind unbekannt. Einem Cyberangriff sieht sich die Targobank ausgesetzt. Nach Zugriffsversuchen von bösartigen Akteuren auf das Online-Banking hat die Bank den Zugang Tausender Kundinnen und Kunden gesperrt. Und die Regierung von Nepal verbietet TikTok – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Unbekannte Betrüger sollen offiziell aussehende Anzeigen für den KI-Chatbot Bard von Google in sozialen Netzwerken geschaltet haben. Sobald Nutzerinnen und Nutzer auf das Angebot zum Herunterladen von Bard klicken, werden ihre Geräte mit Malware infiziert, die ihre Social-Media-Anmeldedaten an die Betrüger sendet. Diese nutzen dann die Informationen, um die Social-Media-Konten ihrer Opfer zu übernehmen und weitere mit Malware verknüpfte Werbung zu verbreiten. Zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbraucher und kleinen Unternehmen hat Google nun bei einem Bundesbezirksgericht in Kalifornien Klage gegen Unbekannt eingereicht. Das Verfahren könnte einen rechtlichen Präzedenzfall schaffen. Google: Klage zum Schutz vor gefälschten KI-Anzeigen

Seit vorvergangenem Samstag können Kundinnen und Kunden weder per App, noch mit dem Webbrowser auf ihr Online-Banking bei der Targobank zugreifen. Weitere Funktionen wie das Bezahlen mit Karte sind davon nicht betroffen. Unberechtigte hätten versucht, auf den Online-Banking-Zugang einiger der Kundinnen und Kunden zuzugreifen, so die Bank. Daraufhin sperrte die Targobank den Zugriff auf Tausende Konten. Um die "höchstmögliche Sicherheit" zu gewährleisten, müssten neue Zugangsdaten erstellt werden, heißt es. Cyberangriff: Targobank blockiert Zugriff auf tausende Konten

In vielen Ländern steht die Social-Media-App TikTok des chinesischen Konzerns ByteDance unter politischem Druck. Vor allem in den USA und Europa gibt es zunehmend Sorge, dass chinesische Behörden und Geheimdienste Informationen von Nutzerinnen und Nutzern sammeln und für missbräuchliche Zwecke einsetzen. In den USA, in Kanada und Großbritannien ist die App auf Diensthandys von Regierungsmitarbeitern bereits verboten, gleiches gilt bei der EU-Kommission. In Deutschland ist Tiktok auf Diensthandys der Bundesregierung weder installiert noch kann es heruntergeladen werden. Nun geht mit Nepal ein Nachbarland Chinas gegen TikTok vor und erlässt darüber hinaus Richtlinien für den Betrieb von sozialen Netzwerken. Nepal beschließt TikTok-Verbot

Wissenschaftler und der US-Geheimdient NSA schätzten bislang, dass die Quanteninformatik in einer Zeitspanne zwischen fünf und 50 Jahren gängige Verschlüsselungsverfahren im Handstreich überwinden könnte. Konkret bedroht sind vor allem häufig eingesetzte asymmetrische Verfahren wie Diffie Hellman, DSA und RSA. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat nun seine Einschätzung überarbeitet, wann die künftige Quanteninformatik voraussichtlich bestimmte aktuelle kryptografische Ansätze komplett aushebeln dürfte. Laut einer nun veröffentlichtern BSI-Studie wird die Entwicklung einschlägiger, kryptografisch relevanter Quantencomputer noch ein bis zwei Jahrzehnte dauern. Es bestehe trotzdem Handlungsbedarf. BSI: Kryptografisch relevante Quantencomputer brauchen noch 10 bis 20 Jahre

Um den neuen europäischen Regeln des Gesetzes über digitale Märkte, dem Digital Markets Act (DMA) in Europa Folge zu leisten, muss Apple sein bislang strikt abgeschottetes Betriebssystem für Sideloading öffnen. Dem Konzern bleibt bis März 2024 Zeit, um die neuen Vorgaben umzusetzen. Medienberichten zufolge plant Apple angeblich ein streng kontrolliertes System für Sideloading. Es handele sich dabei um ein "hochgradig kontrolliertes System", um Apps außerhalb des vorinstallierten App Stores zu beziehen, heißt es. App-Store-Monopol vor dem Aus: Apple bereitet iOS für alternative App-Läden vor

Auch noch wichtig:

(akn)