Eigener iOS-App-Store: Epic Games will von Entwicklern 12 Prozent Provision

Erstmals wird bekannt, was ein externer Anbieter für ein Listing in einem alternativen App-Marktplatz haben will. Viel sparen kann man bei Epic nicht unbedingt.

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(Bild: Shutterstock.com/rafapress)

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Nach Einführung des Digital Markets Act (DMA) in der Europäischen Union muss Apple Drittanbietern erstmals eigene App Stores ermöglichen. Zu den ersten Firmen, die dies umsetzen wollen, gehören Setapp, der deutsche Anbieter Mobivention (als Dienstleister für andere Unternehmen) und insbesondere Epic Games – jener Spielehersteller, der sich seit mehreren Jahren mit Apple in einem Rechtsstreit um App-Store-Provisionen und andere Vertragsdetails befindet. Nun wurde erstmals bekannt, was Epic Games selbst gerne von Entwicklern hätte, wenn sie dessen neuen "Alternative App Marketplace" auf dem iPhone nutzen. Wirklich günstig ist dieser Tarif allerdings nicht – Apple ist unter Umständen nur leicht teurer.

Der sogenannte Epic Games Store on iPhone soll noch in diesem Jahr in der EU starten. Wie Epic im Rahmen seiner "State of Unreal" auf der GDC 2024 mitteilte, hätte das Unternehmen gerne 12 Prozent Provision, zahlt Entwicklern also 88 Prozent aus, wenn diese Epics Bezahldienst nutzen. Das wiederum ist nur 1 Prozent weniger als der Satz, den Apple im Rahmen seiner "Alternative Terms" haben möchte, die Entwickler in der EU künftig wählen können: Es sind, zusammen mit einer Zahlungsdienstleistungsgebühr von 3 Prozent, künftig 13 Prozent.

Die Summe gilt allerdings nur dann, wenn ein Entwickler unter einer Million US-Dollar im Jahr ("Small Business Program") einnimmt. Ist der Umsatz darüber, werden 20 Prozent (inklusive 3 Prozent Zahlungsgebühr) fällig. Die "Core Technology Fee" (CTF) für die Verwendung von Apples Plattform kommt gegebenenfalls mit 50 Cent pro Installation noch hinzu, allerdings erst ab einer Million Installs im Jahr (beziehungsweise jeweils erste Redownloads oder Updates). Die CTF wird aber auch im Epic Games Store fällig, da sie für alle Entwickler gilt, die die "Alternative Terms" – und damit alternative App Stores – nutzen wollen.

Die von Epic aufgerufenen "fairen Bedingungen" (Firmen-Statement) entsprechen denen, die der Spielekonzern bereits bei der PC-Version des Epic Games Store anbietet. An In-App-Verkäufen will Epic nicht mitverdienen – zumindest bei seinen Programmen "Epic First Run" und "Now on Epic" und/oder sofern Entwickler ihren eigenen Zahlungsanbieter nutzen. Kostenlose Apps sollen im Epic Games Store grundsätzlich nicht berechnet werden.

Wann der Epic-Laden auf dem iPhone genau startet, ist noch unklar. Zuletzt hatte Apple dem Unternehmen kurzzeitig seinen Entwickleraccount in der EU gesperrt, dies dann aber wieder rückgängig gemacht.

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(bsc)